Jene Stege, die Anrainer und Urlauber noch vor wenigen Monaten in den idyllischen Faaker See leiteten, sind nur mehr am Geländer erkennbar. Die Holzbretter stehen unter Wasser. Der Faaker See, das Naturjuwel der Gemeinde Finkenstein, wurde durch außergewöhnlich starke Niederschläge zur Gefahr für Leib und Leben. Die Gemeinde Finkenstein befindet sich noch immer im Ausnahmezustand.

Der Faaker See hat einen Wasserpegel erreicht, den er seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie geführt hat. Er liegt 1,11 Meter über dem Schnitt. Wir sprechen von einem Jahrhunderthochwasser und einer Situation, die uns an unsere Grenzen bringt“, sagt Finkensteins Bürgermeister Christian Poglitsch (ÖVP).

Hunderte Einsatzkräfte schaufeln, baggern und sichern. Auch wenn sich die Lage zu entspannen scheint, ist noch kein Ende in Sicht. „Wir haben Häuser evakuiert und von Schlamm befreit, 300 Keller ausgepumpt und 11.000 Sandsäcke verlegt“, sagt Poglitsch. Die größte Gefahr bildet der Rotschitzabach, der aufgrund der Massen an hineingespültem Geröll kaum Wasser fassen kann. „Wir baggern ihn ständig aus. Es bleibt nur zu hoffen, dass durch die milden Temperaturen nicht noch mehr Schneeschmelze dazu kommt“, sagt Poglitsch.

Pegelstand ist stabil

Die mit Vorsicht gute Nachricht: Der Wasserpegel des Faaker Sees ist seit gestern Abend weitestgehend stabil. Er befindet sich in einem sehr hohen Bereich, steigt aber zumindest nicht weiter an. "Die Einschätzungen des Krisenstabes zeigen, dass er hoffentlich eher sinkt, als ansteigt", prognostiziert Poglitsch vorsichtig.

In Summe wurden in Finkenstein 300 Keller ausgepumpt und 11.000 Sandsäcke verlegt. Der Rotschitzabach wird permanent ausgebaggert, er stellt eine hohe Gefahrenquelle dar. Die Zufahrt nach Altfinkenstein und Untergreuth war stundenlang gesperrt, mittlerweile ist sie wieder befahrbar.

Alle Bewohner der Gemeine werden dringend ersucht, sich nicht unnötig Gefahr auszusetzen.

Zahlreiche Einsatzkräfte versuchen schlimmeres zu verhindern
Zahlreiche Einsatzkräfte versuchen schlimmeres zu verhindern © KK/Poglitsch
Gefährlich hoher Wasserstand beim Rotschitzabach
Gefährlich hoher Wasserstand beim Rotschitzabach © KK/Poglitsch
Ritschitzabach Sonntagmittag
Ritschitzabach Sonntagmittag © KK/Poglitsch