Erst Bäckerei Joast und Sparkasse, dann der Spar-Supermarkt, nun die Trafik. Am Brixnerplatz in der Lienzer Friedenssiedlung gehen nach und nach die Lichter aus, nur das Café „Oh-Er“ bleibt in Zukunft als Publikumsmagnet übrig. Das Tabakgeschäft hingegen wird seinem großen Ex-Nachbarn folgen und wie der Spar einige hundert Meter weiter westlich, an der B100 Pustertaler Straße, seine Tore neu öffnen. Zum Hintergrund: Die Liegenschaft, auf der vis-à-vis zur Brauerei Falken seit Mitte Juni der komplett neu gestaltete Spar seine Kundinnen und Kunden empfängt, ist Eigentum der Osttiroler Siedlungsgenossenschaft (OSG).

Trafik am Brixnerplatz nicht zu halten

Die OSG wiederum vermietet den traditionellen und als Geschäftsgebäude gewidmeten Marktstandort an die Spar Österreichische Warenhandels-AG, so wie einst bereits an Adeg und Billa. Spar selbst benötigte daher keinen eigenen Bebauungsantrag bei der Stadt Lienz. Damit nun jedoch die Trafik dazugebaut werden kann, musste der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung dem Ersuchen der OSG zustimmen. Bürgermeisterin Elisabeth Blanik begründete das Begehren damit, dass das Tabakgeschäft in der Friedenssiedlung nach Verlust des eigentlichen Anziehungspunktes, des Spar-Marktes, vor dem Aus stünde: „Die Trafik ist aufgrund der wirklich nicht mehr vorhandenen Frequenzen am Brixnerplatz quasi dazu gezwungen, ihren Standplatz zu wechseln.“

Die 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Spar-Marktes in der Pustertaler Straße bekommen mit der Trafik einen neuen Nachbarn
Die 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Spar-Marktes in der Pustertaler Straße bekommen mit der Trafik einen neuen Nachbarn © Spar / Martin Lugger

Blanik erklärte weiter, dass Synergien mit dem Lebensmittelmarkt erwartet werden. Zwar sei davon auszugehen, dass das Verkehrsaufkommen auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten durch den Verkauf am Automaten steigen würde, dies jedoch nach Ansicht des Bauausschusses und der Raumplaner keine Probleme bereiten würde. „Eine Beeinträchtigung der Leichtigkeit, Flüssigkeit und Sicherheit des Verkehrs kann weitgehend ausgeschlossen werden“, referierte das Stadtoberhaupt. Die Anpassung respektive Ergänzung des bestehenden Bebauungsplans fand im Gemeinderat sodann einstimmige Zustimmung. Wann es mit dem Bau und der Umsiedlung losgehen könnte, wurde indes nicht verlautbart.