Traktor mit Blumenkindern, lässige Saxophonklänge und die Prominenz samt tanzender Bürgermeisterin im Schlepptau: Mit dem Einmarsch der Ehrengäste begann das heurige Lienzer Sommerfest, im zweiten Jahr seiner „Wiedergeburt“, ausgesprochen schwungvoll. Angeführt von Bundesminister Norbert Totschnig, Staatssekretär Alexander Pröll, Tourismusverbands-Obmann Franz Theurl und der Lienzer „First Lady“ Elisabeth Blanik zogen Granden der Landespolitik, die Mitglieder des Gemeinderats sowie Vertreter der 26 teilnehmenden Vereine von der Messinggasse zur Bühne vor der Liebburg.
Dort heizte Sängerin Sara De Blue dem Publikum bereits kräftig ein. Stolze 60 Bands traten und treten noch bis Sonntagabend auf, wie Hannes Ladinig, musikalischer Leiter des Festes und Ur-Gestein der Lienzer Musikszene, ausführte. Eine weitere Osttiroler Legende hatte ebenfalls noch vor „Eintreffen der Gladiatoren“ ihren Auftritt: Künstler Hans Salcher zeichnet für das heurige Plakat mit der Lienzer Rose verantwortlich und gab zu, dass deren Ton nicht leicht anzumischen war: „Das ist kein klassisches Rot, das ist eigentlich gar keine Farbe.“
Bürgermeisterin Blanik eröffnete
Bürgermeisterin Blanik – mit Rosen-Ohrringen und bester Laune – wies in ihrer kurzen Rede auf die Bedeutung für die Bevölkerung hin: „Das Fest steht unter dem Tenor, dass für alle etwas dabei sein soll, für jeden Musikgeschmack, für jeden Gaumen. Der TVB und die Stadt haben sich das Fest ausgedacht, aber es lebt erst dadurch, dass ihr alle es so fantastisch annehmt.“
Bis Sonntagabend sollen 30.000 Gäste kommen
Sommerfest-„Mastermind“ Theurl, der in Summe 30.000 Gäste erwartet, blickte auf die Pläne zur Neuauflage zurück: „Wir haben zwar geglaubt, dass es etwas Schönes wird, aber nicht mit so einem Erfolg gerechnet. Das Fundament ist die äußerst professionelle Organisationsmannschaft.“ Anschließend schritt Osttirols oberster Touristiker zusammen mit dem aus Tristach stammenden Bundesminister zur Tat: Der Bieranstich wartete. Dass der erst nach einigen kräftigen Schlägen Totschnigs gelang, nahm Theurl mit Humor: „Da hatte was geklemmt“ – und ging sich im nächsten Brunnen waschen.
Totschnig hob hervor, dass die Einnahmen aus den Essens- und Getränkeverkäufen der Vereine vornehmlich der Jugendarbeit zugute kommen: „Nur wenn wir auf die Jugend schauen, können wir in Ruhe alt werden.“ Der ÖVP-Politiker dachte auch an die Corona-Zeit zurück: „In den vergangenen Jahren war so etwas oft nicht möglich, darunter haben wir gelitten. Das Ganze hier strotzt vor Lebensfreude, und diese brauchen wir in unserer Gesellschaft.“