Die Skulptur mit dem Titel "The Californian Way of Life" sorgt seit Monaten für Aufruhr in Großkirchheim. Viele Bürger stört der Anblick des auf Eisenspritzen aufgespießten Zementtorsos. 411 Einwohner for derten in einer von ÖVP-Mandataren ins Leben gerufenen Unter schriften-Aktion die Entfernung des Kunstwerkes. Andrerseits sprachen sich 11 von 15 Gemeinderäte für das Verbleiben der Skulptur im Ort aus. Diesem Beschluss fühlt sich Bürgermeister Peter Suntinger verpflichtet.

"Kunst am Land". Kleine Zeitung, Katholische Aktion und Gemeinde luden am Samstagabend zu einer Diskussion über "Kunst am Land" ­ 150 Bürger kamen. Am Podium: Superintendentialkuratorin Helga Duffek, Hochschulseelsorger Hans Peter Premur, der Schöpfer der Skulptur, Hans-Peter Profunser und der Lienzer Künstler Hermann Pedit.

Unterschriften-Aktion. Die Initiatoren der Unterschriften-Aktion, allen voran Jakob Pichler und Rosemarie Pichler, haben ihr Ziel zwar verfehlt, dafür aber eine öffentliche Diskussion über Kunst und Demo kratie in Gang gesetzt. Davon haben beide Streitparteien profi tiert. Dass das Kunstwerk seinen Zweck erfüllt hat, nämlich die Betrachter zu provozieren und auf zurütteln, darin waren sich am Ende alle einig.

Polarisierung. "Nach anfänglicher Polarisierung hat eine qualitativ hochwer tige Diskussion statt gefunden", resümierte Gerhard Dörfler, der nicht als Landespolitiker, sondern als Freund von Profunser gekommen war. Premurs Appell an die Großkirchheimer: "Nennt die Dinge weiter beim Namen, sprecht alles klar aus, dann wird sich ein Weg finden." Eva Maria Wernig, Präsidentin der Katholische Aktion, sah den Zweck der Diskussion, eine Brücke zu bauen, erfüllt. Profunser will seinen Weg, Missstände schonungslos darzustellen, fortsetzen.