„Rund 47 Millionen Euro sind heuer vorgesehen, um Straßen, Brücken, Radwege und Stützmauern auszubauen, instandzuhalten und zu modernisieren“, sagte Kärntens Straßenbaureferent Martin Gruber (ÖVP) in der Regierungssitzung am Dienstag. Insgesamt umfasst das Straßenbauprogramm rund 200 Bau- und Planungsprojekte – von Generalsanierungen und Brückenprojekten bis zu Hangsicherungen sowie kleineren Ausbesserungsarbeiten. „Wir haben bei der Erstellung des Bauprogrammes auf regionale Ausgewogenheit geachtet. Vor allem im ländlichen Bereich sind intakte Straßen für die Bevölkerung unerlässlich“, betonte Gruber. Im Rahmen einer Frühjahrsoffensive wurden bereits 29 Baulose mit einem Auftragsvolumen von rund 25 Millionen Euro ausgeschrieben, damit die Arbeiten rechtzeitig nach der Winterpause starten können.

„Die Baubranche ist beschäftigungsintensiv und diese Aufträge im Straßenbau, die zum überwiegenden Teil an regionale Firmen gehen, sorgen für eine kontinuierliche Auslastung und Planungssicherheit bei den heimischen Betrieben“, so Gruber weiter.

Baustelle Lieserschlucht mit Radwegvorbereitung Stützmauersanierung
In den vergangenen Jahren wurden in der Lieserschlucht die Stützmauern saniert – als Vorbereitung für den Bau des Radweges © Willi Pleschberger

Zu den größten Oberkärntner Bauprojekten zählen die Fortführung der Sanierung der Mölltalstraße (B106) sowie die Beseitigung von Katastrophenschäden auf der Innerkremser Straße (L19). Sie wurde im Juli des Vorjahres nach einem heftigen Unwetter an 35 Stellen verlegt, vermurt oder stark beschädigt. Auf der Agenda steht ebenfalls der Ausbau des Radwegs durch die Lieserschlucht entlang der Katschberg Straße (B99), der das Leuchtturmprojekt im Radwegebauprogramm des Landes ist. Darüber hinaus werden die Arbeiten am Drauradweg (R1) fortgeführt, der in den nächsten Jahren generalsaniert wird.

Quote von Recycling-Asphalt wird erhöht

Das Straßenbaureferat des Landes setzt auch Schwerpunkte bei innovativen technischen Lösungen. Durch das Recycling von abgetragenem Asphalt können Materialien wie Bitumen und Schotter wiederverwendet werden, was den Bedarf an neuen Rohstoffen reduziert und somit Energie und Kosten spart. Ziel ist es, die Quote von Recycling-Asphalt im Asphaltmischgut durch gezielte Anreize in den Ausschreibungsverfahren weiter zu erhöhen.

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Das Projekt „Generalsanierung der Mölltalstraße“ wurde bereits Anfang 2023 von den Landesräten Sebastian Schuschnig und Martin Gruber präsentiert © LR Schuschnig

Welche Baumaßnahmen in das jährliche Bauprogramm aufgenommen werden, ergibt sich aus einer Prioritätenreihung, die 2023 neu festgelegt wurde. Dafür war ein Hochleistungsmessfahrzeug in ganz Kärnten im Einsatz, um das Landesstraßennetz abzufahren, zu scannen und digital zu erfassen. „Wir haben vor zwei Jahren die digitale Zustandserfassung unserer Straßen umgesetzt und eine neue Einteilung der Güteklassen vorgenommen, die nun bis 2028 Gültigkeit hat“, betont Gruber. Derzeit befinden sich über 70 Prozent der Landesstraßen in einem guten bis mittleren Zustand, knapp 30 Prozent in einem schlechten bis sehr schlechten Zustand. „Langfristiges Ziel ist es, unsere Straßen in einen so guten Zustand zu bringen, dass die Güteklasse 3 irgendwann das untere Mindestmaß darstellt“, sagt Gruber.