Aus der Not heraus eine Tugend gemacht: Das hat Arnold Wilhelmer im Jahr 1994 im Mölltal. Weil er im Alter von 50 Jahren seine Stelle als Schlosser verlor, gründete er in Kolbnitz kurzerhand seine eigene Firma, die eine rasante Entwicklung hinlegte. Heute beschäftigt Metallbau Wilhelmer rund 100 Mitarbeiter und ist gefragt bei namhaften Kunden, wie den Bergbahnen im Zillertal, in Sölden und in Ischgl sowie dem Tiergarten Schönbrunn oder der gehobenen Hotelklasse. So hat Wilhelmer beim Umbau des traditionsreichen Ensembles Grand Hotel Straubinger in Bad Gastein mitgewirkt, das im Vorjahr nach dreijähriger Sanierungsphase wieder eröffnet wurde. Aber auch das 5-Sterne-Hotel Königshof in München trägt die Handschrift vom Unternehmen aus dem Mölltal.

Die Gaislachkogel Bergbahn zählt zur Kundschaft von Wilhelmer
Die Gaislachkogel Bergbahn zählt zur Kundschaft von Wilhelmer © KK/Wolfgang C Retter

James-Bond-Museum auf 3000 Metern Seehöhe

„Unser Wachstum ist auf eine große Anzahl zufriedener Kunden, für die wir extrem spannende und vielfältige Projekte umsetzen dürfen, was auch die Mitarbeiter schätzen. Bei uns gibt es kein Standardprodukt, sondern wir sind auf Sonderanfertigungen spezialisiert, besonders die Ästhetik ist uns beim Bauen wichtig“, sagt Geschäftsführer Andreas Wilhelmer, der die Firma seit 2005 leitet und mittlerweile einen Jahresumsatz von 22 Millionen Euro vorweisen kann. Angeboten werden alle Arten von Metallbau, egal ob Fassaden, hochalpine Gebäude oder Sonderkonstruktionen sowie Infrastrukturprojekte, die von Wilhelmer auch serviciert und gewartet werden.

Das James Bond Museum in Sölden wurde von Wilhelmer mitgestaltet
Das James Bond Museum in Sölden wurde von Wilhelmer mitgestaltet © KK/Wilhelmer Metallbau

„Uns zeichnet aus, dass wir Projekte mit sehr kurzer Bauzeit realisieren können, was insbesondere für hochalpine Baustellen relevant ist. Das schätzen unsere Kunden“, sagt Wilhelmer, der auf ein ambitioniertes Team zurückgreifen kann, das selbst vor herausfordenden Bedingungen nicht zurückschreckt. So wurden etwa das James-Bond-Museum in Sölden auf 3000 Metern Seehöhe sowie das Parkhaus Kaiser-Franz-Josef-Höhe am Fuße des Großglockners umgesetzt.

Die Produktionshalle im Mölltal
Die Produktionshalle im Mölltal © KK/Metallbau Wilhelmer

Mitarbeiter werden noch gesucht

Aktuell eine große Herausforderung ist die Preisentwicklung. „Es gibt viele Anfragen am Markt, aber die Preise sind angespannt. Um wirtschaftlich zu bestehen, überlegen wir uns ständig, wo im Team Verbesserungspotenziale schlummern“, sagt Wilhelmer. So wurde in den vergangenen Jahren etwa in die Digitalisierung investiert, sodass Mitarbeiter vom Verkauf bis zur Montage optimal unterstützt werden. „Weiters ist uns wichtig, die Wertschöpfung bei uns im Haus zu behalten. Und wir bilden Lehrlinge mit modernsten Technologien aus“, sagt Wilhelmer. Die Mitarbeiteranzahl wird demnächst noch aufgestockt, aktuell ist man auf der Suche nach Bauingenieuren, 3D-Konstrukteuren sowie Lasertechnikern und Produktionsmitarbeitern. Groß expandiert wurde zuletzt 2018. Dort eröffnete die Tochterfirma „w-metaltech“ eine Produktionsstätte für Fenster, Türen und Fassaden in Slowenien. Im Mölltal wurde durch den Ankauf eines Lasers sowie einer Kantanlage in die Blechtechnik investiert. „Generell ist uns aber wichtig, qualitativ zu expandieren“, sagt Wilhelmer, der mit seinen Mitarbeitern im Herbst das 30-jährige Firmenjubiläum feiern wird.

Geschäftsführer Andreas Wilhelmer
Geschäftsführer Andreas Wilhelmer © KK/Patrick Sommeregger-Baurecht