Vor zwei Jahren ließ sich Selina Thamerl aus St. Georgen im Lavanttal typisieren. Damals dachte sie noch nicht, dass sie relativ bald als Stammzellenspenderin infrage kommen würde. Umso überraschter war sie jetzt, als sie darüber informiert wurde, dass sie der genetische Zwilling eines jungen Kanadiers ist.

In der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin wurde die Spendenübergabe vorbereitet. "Es ist alles sehr schnell gegangen, innerhalb von drei Stunden war alles vorbei", schildert Thamerl. "Der Eingriff" tat auch überhaupt nicht weh. "Viele glauben, dass das Knochenmark entnommen wird. Dabei wird nur das Blut abgenommen, woraus die Stammzellen gewonnen werden", beschreibt Thamerl, die jedem rät, der kann, sich typisieren zu lassen. "Man kann damit sehr viel bewirken", sagt die 19-Jährige, die heuer an der HLW in Wolfsberg maturiert. Beruflich möchte sie einen sozialen Beruf einschlagen, privat ist sie bei der Landjugend St. Georgen aktiv. 

In frühestens zwei Jahren könnte Thamerl auch Kontakt mit dem Kanadier, der Mitte 20 ist, aufnehmen – wenn es beide möchten. Warum nicht schon jetzt? "Weil abgewartet werden will, wie sich sein Gesundheitszustand entwickelt", sagt Thamerl. Vom Verein "Geben für Leben" erhielt Thamerl auch eine Lebensretter-Urkunde überreicht.