Bunte Eier verschönern den Briefkasten. Sie hängen von Bäumen und Sträuchern, verzieren die Hausmauer. Darunter stehen einige Hasen, Schafe, Hühner, Lämmer und vieles mehr. Zu ihnen gesellen sich "falsche Hasen". Auch einigen Zwergen, einem Affen im Baum oder einem Bären unterhalb des Gartenbogens wurden kurzerhand "Meister Lampe"-Ohren aufgesetzt.

Auch die Zwerge tragen "Meister Lampe"-Ohren
Auch die Zwerge tragen "Meister Lampe"-Ohren © Simone Dragy

"Wir haben klein angefangen, im Laufe der Jahre wurde es immer mehr. Wir wissen gar nicht mehr, wie viele Stücke es sind. Viele Figuren haben wir aus der Steiermark", verraten Ingrid und Kurt Jöbstl, beide 65 Jahre alt. Das Ehepaar in der Wölling bei Wolfsberg ist für seine Vorliebe für auffällige Dekorationen bekannt. Viele Besucher stellen sich nicht nur zu Ostern, sondern auch zu Weihnachten ein.

"1984 haben wir gemeinsam angefangen und haben kleinweise alles zusammengekauft. Einiges haben wir auch geschenkt bekommen", sagt Ingrid Jöbstl, die ihren Mann Kurt schon "gut eingeschult" habe. Zu Ostern sei seine Aufgabe eher jene des Assistenten, wobei hin und wieder diskutiert werde. "Wir besprechen uns so lange, bis es passt. Mittlerweile weiß er schon, was besser ausschaut", sagt Ingrid Jöbstl mit einem Schmunzeln. Das Zepter gibt sie zu Weihnachten aber gerne an ihren Mann ab, der auch mehr Geduld besitze. Wenn von den gut aufbewahrten Stücken etwas kaputtgeht, versucht sie der 65-Jährige zu reparieren.

Auch entlang der Hausmauer ist Osterschmuck angebracht
Auch entlang der Hausmauer ist Osterschmuck angebracht © Simone Dragy

Hirschgeweih mit Eiern

14 Tage lang dauert der Ab- und Aufbau für die Osterdekoration. Weggeräumt ist natürlich alles schneller. "Wir lassen uns Zeit, Stress wollen wir keinen." Jedes Jahr wird anders dekoriert – nach dem aktuellen Geschmack. Das Einzige, was gleich bleibt, ist, dass zuerst draußen begonnen wird. "Hier sind wir vom Wetter abhängig. Im Haus können wir auch eine Nachtschicht einlegen", sagt das Ehepaar, das auch ihren Keller zur Osterzeit verschönert hat. Entlang eines "Eier-Lichterhimmels" geht es zur liebevoll dekorierten Sitzecke. Auch das Hirschgeweih bleibt nicht "verschont". Es muss für kurze Zeit mit Eiern herumhängen. Auf der Treppe zur Küche geht es bunt weiter, auch auf der Kocharbeitsplatte wird an Ostern erinnert.

Schwägerin Elisabeth Wacker (rechts) teilt die Leidenschaft
Schwägerin Elisabeth Wacker (rechts) teilt die Leidenschaft © Simone Dragy

"Wir haben alles ein bisschen vollgestellt. Aber ich mag das so", sagt Ingrid Jöbstl, die ihre Schwägerin Elisabeth Wacker vor 13 Jahren mit ihrer Leidenschaft "infiziert hat". "Wenn sie anfängt, beginne ich auch", sagt die 46-Jährige, die im Wolfsberger Euco-Restaurant arbeitet. Unterstützt wird sie beim Auf- und Abbau von ihrem Mann Karl Wacker (55), gelernter Elektriker. Beide leben nur ein paar Schritte vom "Osterhaus" entfernt, im Elternhaus der Familie Jöbstl. "Wir kriegen nicht genug", lacht Wacker, die selbst ihre Stücke gerne restauriert.

"Kein Konkurrenzkampf"

Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden – unterschiedlich ist auch die Dekoration der Familien. So verwendet die Familie Wacker auch Aufblasbares wie einen blauen Osterhasen mit einer Karotte. "Einen Konkurrenzkampf gibt es bei uns aber nicht. Jeder macht, was er will." Besucher werden bei den "Osterhäusern" übrigens gerne willkommen geheißen.