Es ist die Zeit der Besinnlichkeit, der inneren Einkehr und der Nächstenliebe. Doch Betrüger schrecken wenig überraschend auch vor Weihnachten nicht davor zurück, Menschen um ihr Geld zu bringen. Nun wurden vier weitere Fälle aus Kärnten bekannt.

Hunderttausende Euro überwiesen

Im ersten Fall wurde ein 45-jähriger Mann aus dem Bezirk Wolfsberg zwischen Oktober und Anfang Dezember dieses Jahres von mehreren bislang unbekannten Tätern, die sich als Broker einer Trading-Plattform ausgaben, angerufen. In den ersten Wochen bauten die Tatverdächtigen ein freundschaftliches Verhältnis zu dem Mann auf und erwarben sein Vertrauen.

In Folge investierte er mehrere Hunderttausend Euro. Das Geld überwies er auf ein schwedisches Konto und erwartete sich einen hohen Gewinn durch seine Investition. In weiterer Folge wurde er abermals zur Überweisung einer sechsstelligen Summe aufgefordert, um seine Anlage zu retten. Er erkannte nun den Betrug und erstattete Anzeige.

Gutgläubigkeit wurde bestraft

In einem zweiten Fall verschafften sich bisher Unbekannte am 10. Dezember Zugriff auf das E-Mail-Konto einer Firma im Bezirk Spittal an der Drau. Dabei fingen sie eine per E-Mail versendete Rechnung an diese Firma ab und änderten die angegebene Kontonummer zur Überweisung. Gutgläubig wurde die Rechnung in Höhe von mehreren Tausend Euro bezahlt. Erst bei der nachträglichen Prüfung der Rechnung wurde der Betrug bemerkt und zur Anzeige gebracht.

Der Trick mit Finanzonline

In einem dritten Fall war ein 67-jähriger Mann aus dem Bezirk Klagenfurt-Land das Opfer. Er erhielt via SMS eine Nachricht des BMF Finanzonline. In dieser Nachricht wurde ihm mitgeteilt, dass seine Finanzonline-ID ablaufen werde und danach kein Zugriff mehr möglich sei. Er könne seine Daten jedoch via mitgesendeten Link ändern. Er aktivierte diesen Link und gab dort seine persönlichen Daten ein. Kurze Zeit später wurde er von einer unbekannten Frau angerufen, die sich als Mitarbeiterin einer heimischen Bank ausgab.

Im Telefonat wurde ihm mitgeteilt, dass mehrere widerrechtliche Abbuchungen von seinem Konto erfolgt seien. Über Anweisung der Unbekannten stieg er in sein Konto ein und wollte die Abbuchungen rückgängig machen. Durch das Einsteigen in sein Onlinekonto aktivierte und autorisierte er jedoch die Überweisungen in Höhe eines fünfstelligen Betrages. In Folge veranlasste er die Sperrung seines Kontos.

Betrügerin als „Amazon-Mitarbeiter“

In einem weiteren Fall wurde eine 69-jährige Frau aus dem Bezirk Villach-Land um eine satte Summe gebracht. Am 20. Dezember erhielt sie einen Anruf einer angeblichen Mitarbeiterin von Amazon. Ihr wurde mitgeteilt, dass gerade jemand versucht, Geschenkgutscheine im Wert von 400 von ihrem Konto abzubuchen.

Ihr wurde sofortige Hilfe angeboten und die 69-Jährige gab der Anruferin gutgläubig persönliche Daten bekannt. Mit der nun in betrügerischer Weise herausgelockten Identität der 69-Jährigen gelang es der Unbekannten, ein Bitcoin-Konto bei einem Anbieter zu eröffnen und vom Girokonto des Opfers mehrere Tausend Euro auf dieses zu überweisen.