„Ich hätte mir persönlich mehr erwartet“, gesteht ÖVP-Stadtrat Josef Steinkellner, der sich bei der Bürgermeister-Nachwahl am 14. September in Wolfsberg mit 17,52 Prozent der Stimmen gegen Alexander Radl von der SPÖ geschlagen geben musste, der mit 77 Prozent einen haushohen Sieg eingefahren hat. Steinkellner, der bei der Wahl im Jahr 2021 „nur“ 15 Prozent Zustimmung als Bürgermeister-Kandidat bekommen hat, hoffte insgeheim auf „20 bis 25 Prozent“: „Gerechnet habe ich auf alle Fälle mit über 20 Prozent“, so der ÖVP-Stadtrat, der die Einzelergebnisse zerlegt hat: „In den ländlichen Gegenden habe ich super abgeschnitten, in Waldenstein wäre ich sogar Bürgermeister geworden. Aber die Stadtsprengel haben dann ein klares Ergebnis zugunsten von Alexander Radl ergeben. Das Ergebnis muss ich auf meine Kappe nehmen, anscheinend ist es mir nicht gelungen, die Wählerschaft zu mobilisieren“, spielt Steinkellner auf die geringe Wahlbeteiligung von nur 45,78 Prozent an. Steinkellner kündigt an, „weiterhin unsere Meinung kundzutun und aufzeigen, wo wir noch Einsparpotenzial sehen. Immerhin hat Alexander Radl schon angekündigt, uns wieder zu Parteiengesprächen einzuladen.“

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ÖVP-Kandidat Josef Steinkellner © Markus Traussnig

Seitens der Grünen trat Gemeinderat Reinhard Stückler bei der Bürgermeister-Nachwahl an und erhielt 5,43 Prozent der Stimmen. „Jede Stimme zeigt mir, wie wichtig es ist, dass wir alle aktiv mitgestalten, um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern und Wolfsberg lebenswert und zukunftsfit zu machen“, so der Landwirt vom Oberleidenberg: „Bei den Detailergebnissen hat mich sehr gefreut, dass mein Stimmenanteil dort, wo mich die Menschen kennen, wie in St. Margarethen und Preims, deutlich höher ist.“ Vom neu gewählten Bürgermeister erwartet sich Stückler, „dass alle Fraktionen weiterhin eingeladen werden, um Sparpotenziale zu diskutieren. Als Kontrollausschussobmann habe ich da einen guten Einblick und kann viele Vorschläge bringen.“

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Grüne-Kandidat Reinhard Stückler © Markus Traussnig

Die FPÖ hat auf eine Kandidatur bei der Bürgermeister-Nachwahl verzichtet. „Ich gratuliere Alexander Radl zu seiner Wahl zum Bürgermeister von Wolfsberg und wünsche ihm eine glückliche Hand für die schweren, anstehenden Aufgaben“, sagt der neue FPÖ-Stadtrat Michael Schüssler und fügt hinzu: „Für Wolfsberg erhoffe ich künftig ein konstruktives Zusammenspiel der Fraktionen, wobei die FPÖ kooperative, aber auch objektiv-kritische Oppositionskraft sein wird. Das bisherige, gute Gesprächsklima mit dem jetzigen Bürgermeister möchte ich natürlich beibehalten“, so Schüssler, der erst seit der Abwahl von Isabella Theuermann Ende Juni neuer Stadtrat ist und davor Ersatzgemeinderat war. Hinter der geringen Wahlbeteiligung vermutet Schüssler „die Favoriten-Position Radls“.

FPÖ-Stadtrat Michael Schüssler
FPÖ-Stadtrat Michael Schüssler © Bettina Friedl