Vor der Stimmenauszählung am Sonntag war Gabi Dörflinger die Anspannung doch anzusehen. Trotz des „Es geht mir gut“, auf die Frage, ob die Nervosität groß sei angesichts des bevorstehenden Wahlergebnisses. Danach ging es ihr wirklich gut, das „ Super, ich hab’s geschafft“, als Kommentar zum Wahlergebnis kam doch um einiges leichtfüßiger daher.
Stolz war Dörflinger vor allem auch darauf, als Frau das Bürgermeisteramt auszuüben. „Die erste Frau überhaupt als Bürgermeisterin in diesem Bezirk“, meinte sie lachend, nachdem die Stimmen ausgezählt waren und es feststand, dass 62,89 Prozent der Wahlberechtigten sie gewählt hatten.
„Mit dem Wahlergebnis kann man zufrieden sein“, sagt Dörflinger über die Tatsache, dass sie ihre eigenen Erwartungen mit diesem Ergebnis nun übertroffen hat. „Ich hab’ gedacht, es werden etwas über 50 Prozent.“ Denn auch die Wahlbeteiligung spiele da mit, man lag bei der Wahl am 1. März noch bei über 80 Prozent, zur Stichwahl kamen weniger als 80 Prozent der Wahlberechtigten. Sie sei nun „noch einmal 14 Tage gerannt“, um die Stichwahl zu gewinnen. „Wir haben natürlich auch in den Bereichen der anderen gefischt“, sagte Dörflinger über ihre Taktik, möglichst viele zur Stimmabgabe für sie zu motivieren. Ihr Argument: „Wir wollen gemeinsam arbeiten. “
Die neue Ortschefin ist geborene Deutsche. Vor 33 Jahren hat die 54-Jährige ihre neue Heimat in Klein St. Paul gefunden und ist seit 18 Jahren in der Politik. Es war ein typisch weibliches Thema, das sie in den Gemeinderat brachte: Ihr Engagement im Elternverein. Die gelernte Bankkauffrau Dörflinger führt nun eine Landwirtschaft, hat mit ihrem Mann Erwin zwei Söhne. Fragt man sie nach Dingen, die sie gerne tut, so sagt sie unter anderem: „Ich bin leidenschaftliche Schwimmerin.“