Die 33-jährige Sandra Unterweger aus Klagenfurt kämpft aktuell um ihr Leben. Vor einem Jahr bekam sie erstmals die Schreckensdiagnose "Leukämie". "Ich bekam am 12. Juli 2021 erstmals die Diagnose AML (Akute Myeloische Leukämie) und war sofort in stationärer Behandlung, durchlief fünf Chemozyklen", so Unterweger. Am 9. Dezember 2021 war die Behandlung beendet und Sandra begann ihr zweites Leben. "Die ersten drei Monate brauchte ich, um wieder fit zu werden, aber danach fühlte ich mich richtig toll", erinnert sich die alleinerziehende Mutter eines zweieinhalbjährigen Sohnes.

Routinemäßig wird nach einer solchen Erkrankung engmaschig kontrolliert, dafür wurde monatlich eine Blutkontrolle im Klinikum Klagenfurt durchgeführt. "Die letzte Blutkontrolle zeigte schlechte Werte, woraufhin eine Knochenmarkpunktion vorgenommen wurde und sich herausstellte, dass die Leukämie zurück ist", sagt die Klagenfurterin. Seit 24. Mai 2022 ist die junge Mutter wieder in stationärer Behandlung im Klinikum. Aktuell wird sie mittels Chemotherapie behandelt und muss vorläufig für vier Wochen stationär bleiben. "Ich bin jetzt auf einen Spender angewiesen, da es rein mit Chemotherapie nicht mehr gehen wird", sagt die 33-Jährige. Auf ihrer Facebook-Seite startete die Klagenfurterin daher folgenden Appell:

Über die Webseite des Roten Kreuzes Kärnten können sich Personen zwischen 18 und 35 Jahren online als Spender registrieren lassen. Die Wattestäbchen für den Wangenabstrich kommen per Post nach Hause und können auch per Post wieder retourniert werden. Nach der Typisierung wird man ins Spendenregister eingetragen. Bei der Leukämiehilfe Österreich – Geben für Leben können sich Spender zwischen 17 und 45 Jahren registrieren lassen. Alle Spenderdateien sind international verknüpft, es genügt also sich bei einer Stelle, als Stammzellenspender registrieren zu lassen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Personen passende Gewebemerkmale haben, liegt bei 1:500.000. Nur zehn Prozent der registrierten Stammzellenspender werden auch als tatsächliche Spender kontaktiert. Bevor dem Spender Stammzellen entnommen werden, wird das Blut genauestens untersucht. "Ich möchte generell auf dieses Thema aufmerksam machen und hoffe, dass sich viele Personen registrieren lassen, damit verbessern sich die Chancen all jener, die verzweifelt auf einen Spender warten", so Sandra Unterweger.

Wer kann Stammzellen spenden?

Sobald man als Spender registriert ist, bleibt man bis zum 61. Geburtstag in der Spenderdatei registriert und wird im Anschluss automatisch gelöscht. Voraussetzung für eine Stammzellenspende ist natürlich, die vollständige körperliche Gesundheit. Viele Krankheiten können für Patienten, die an Blutkrebs erkrankt sind, sehr gefährlich werden. Eine Typisierung ist auch während der Schwangerschaft oder in der Stillzeit möglich. Für die Dauer von sechs Monaten nach einer Entbindung bzw. während der Stillzeit wird man für eine Spende allerdings nicht kontaktiert.

In Österreich darf man nur einmalig spenden, danach ist man für andere Patienten gesperrt. Sollte der Wunsch des Spenders bestehen, weiterhin als Spender zu fungieren, kann die Sperre nach Ablauf einer zweijährigen Reservierung für den ersten Patienten, wieder aufgehoben werden. Danach ist also eine zweite Stammzellenspende möglich.

Bei der Stammzellenspende werden gesunde Stammzellen aus der Blutbahn eines Spenders entnommen. Dem jeweiligen Spender wird über einen Zeitraum von fünf Tagen ein Wachstumsstoff gespritzt, mit dem ein grippeähnlicher Zustand simuliert wird. Dadurch werden die Stammzellen im Blut erhöht. Das kann beispielsweise beim Hausarzt vorgenommen werden. Mittels Blutwäsche werden die Stammzellen direkt aus dem Blut gewonnen. Diese Vorgehensweise kommt in 80 Prozent der Spendenfälle zum Einsatz. Im Gegenzug dazu gibt es die Knochenmarkspende, bei welcher mittels Punktionsnadel direkt aus dem Knochenmark des Spenders die Stammzellen entnommen werden. Dies geschieht unter Vollnarkose und in der Regel ist ein kurzer Krankenhausaufenthalt erforderlich. Das Knochenmark eines Spenders regeneriert sich innerhalb von zwei bis vier Wochen selbstständig.