Bereits 700 Stunden hat Landart-Künstler Manfred Stippich in sein Kunstwerk auf dem Kreuzbergl investiert. In der Kurve Richtung Schweizerhaus erschafft der 62-jährige Klagenfurter seit August in einer Arena eine Welt aus alten und neuen Mythen mit Naturgöttern und mythischen Gestalten.

Vergangenes Wochenende ließ er sogar einen Christbaum – er nennt ihn lieber Wintersonnwendbaum – aus Birkenästen und mit Tschurtschen und kleinen, orangen Lampions geschmückt im Kerzenschein erstrahlen. „Zu ihrem Geburtstag ist extra eine Dame aus Völkermarkt am dritten Advent angereist, um sich die Installationen anzusehen“, sagt Stippich und freut sich über das große Interesse. „Ich finde es schön, wenn mir Spaziergänger in jeder Altersklasse Naturmaterialien aus dem Wald mitbringen oder einen ganzen Sack Gänsefedern.“ Diese werden im Übrigen in Zukunft einen Vogelmann und eine Vogelfrau einkleiden.

Am Kreuzbergl treiben Naturgeister ihr Unwesen

Auch Schulklassen zu Besuch

Immer wieder besuchen Stippich angemeldete Schulklassen, die von ihm in die Welt der Mythen eingeweiht werden. So begegnen die Schüler und auch Spaziergänger in der Arena Ona, der Drachenspinne und ihrer Gefährtin Unka, der gefiederten Schlange und können den Tanz der Götter nach der Schaffung der Welt begutachten. Aber auch aktuelle Themen finden in seinen Naturinstallationen Platz – wie die Corona-Pandemie. „Kinder erkennen interessanterweise meist schon von Weitem, dass der Kürbis und die Orangen den Corona-Virus darstellen könnten“, sagt Stippich, der vor dem Start seiner Arbeiten bei der Abteilung Stadtgarten eine Erlaubnis für das Projekt eingeholt hat. „Dennoch lässt diese Installation wie alle anderen viel Raum für Fantasie.“

Für das kommende Jahr würde der 62-Jährige gerne das gesamte Kreuzbergl zur Freiluftausstellung ernennen. „Mit Subventionen und Sponsorgeldern möchte ich einen Kärntner Landart-Kunstwettbewerb auf die Beine stellen“, sagt Stippich, der zurzeit in Bildungskarenz ist und an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt Kulturwissenschaft belegt.