Ab Juli hätte in der Wiener- und Kramergasse in Klagenfurt während der Geschäftszeiten ein Radfahrverbot in Kraft treten sollen. Alles schien auf Schiene zu sein. Doch nun steigt man im Rathaus auf die Bremse: Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) hält ein solches Verbot für nicht exekutierbar. „Ein Eingreifen der Polizei bei rücksichtslosen Radfahrern ist ohnehin immer möglich“, sagt die Bürgermeisterin. Sie stützt sich in ihrer Argumentation auf die Stellungnahme von Polizeijurist Johann Darmann, Leiter der Sicherheits- und verwaltungspolizeilichen Abteilung in der Landespolizeidirektion. Darmann wird am Dienstag im Stadtsenat seinen Standpunkt vorbringen. Vorab stellt er klar: „Ich habe mich weder für noch gegen ein Radfahrverbot ausgesprochen.“ Er habe im Grunde keine andere Meinung als die Klagenfurter Verkehrspolizei, die vor Kurzem aufgrund der problematischen Entwicklung in der Fußgängerzone sich für ein Radfahrverbot ausgesprochen hatte. „Ich bin nur gegen einen Fleckerlteppich, in einigen Gassen gilt ein Radfahrverbot und in anderen nicht. Ein Verbot müsste für die gesamte Fußgängerzone gelten, auch für den gesamten Alten Platz. Eines muss jedem klar sein: Für alle ist in der Fußgängerzone nicht Platz.“ In dem Zusammenhang weist er auch auf die Zunahme der E-Scooter hin. Für diese würden das Verbot auch gelten, da sie rechtlich wie Fahrräder behandelt werden. Die Entscheidung liege, so Darmann, aber bei der Politik. Und diese ist sich nicht einig. Neben SPÖ hat man es sich offenbar auch bei den Grünen überlegt. Stadtrat Frank Frey (Grüne) sagt: „Ein Verbot wäre für eine radfahrfreundliche Stadt ein kontraproduktives Zeichen.“ Es reiche, wenn die Polizei Kontrollen durchführt.