Eine unappetitliche Angelegenheit lässt die Wogen in Klagenfurt hochgehen. Grund dafür ist ein Vermieter von mobilen WC-Anlagen, der den regulierten Umgang mit den gesammelten Fäkalien offensichtlich wenig ernst nimmt.
Das Unternehmen befindet sich im Südosten der Stadt, in unmittelbarer Nähe der Kläranlage. Die gesammelten Flüssigkeiten kommen dort aber nicht an. Stattdessen fließen die Fäkalien in den benachbarten Russenkanal und Feuerbach, der weiter östlich in die Sattnitz mündet. Ein illegaler Vorgang, bestätigt die zuständige Stadträtin Sandra Wassermann (FPÖ) nach einem Bericht des ORF. Ein entsprechendes Strafverfahren wurde gegen die Firma eingeleitet. „Die Firma wird jetzt strafrechtlich verfolgt. Strafzahlungen sind möglich“, sagt Wassermann.
Seit Juni ist das Vorgehen bekannt
Laut Schilderungen der Stadt dürften die Mitarbeiter des Unternehmens die Toiletten am Firmengelände mit einem Hochdruckreiniger säubern und das Wasser sowie die Fäkalien über eine Schleuse ableiten. Diese Schleuse führt die Flüssigkeiten aber nicht in die Kanalisation, sondern in den Bach. Seit Juni weiß die Stadt von diesem Vorgehen und ist aktiv, weder eine schriftliche Aufforderung zur Unterlassung noch ein gemeinsamer Lokalaugenschein haben aber gefruchtet. „Das dürfte schon länger gehen und immer zu Zeiten passieren, in denen niemand vor Ort ist. Keinem ist das davor aufgefallen“, sagt Umweltreferent Vizebürgermeister Patrick Jonke (FSP).
All diese Informationen sind dem Geschäftsführer des Unternehmens, das für die Aktion verantwortlich sein soll und vom Verfahren betroffen ist, neu. „Wir haben mit jeder Kläranlage in Österreich ein Abkommen und ich traue meinen Mitarbeitern am Standort nicht zu, sowas zu machen“, sagt er gegenüber der Kleinen Zeitung. Das Unternehmen stehe aber sofort bereit, an der Aufklärung des Falles mitzuarbeiten.
Keine Schuld an den Keimproblemen in der Sattnitz
Keine Schuld dürfte die Aktion an der sommerlichen Verunreinigung der Sattnitz haben, über die heuer als auch im Vorjahr eine Badewarnung verhängt wurde. Die Stadt stellte im Frühjahr an mehreren Stellen eine erhöhte Enterokokkenbelastung fest. „Das hat damit aber nichts zu tun“, sagt Jonke. Aufgrund vermehrter Keimprobleme ist das Gewässer aus Sicht der Stadt seit über 30 Jahren nicht zum Baden geeignet.