Eigentlich sollte es Peter Prochazkas erstes und einziges Wohnbauprojekt werden. 2021 begann die Ideensuche, 2024 blickt er auf bis ins kleinste Detail geplante Modellierungen, erteilte Baubewilligungen und ein fertiges Projekt - doch die Wiese neben der Golfakademie am Golfplatz in Moosburg bleibt leer.
Der Projektname verrät das Wichtigste. Die Idee „Villen am Golfplatz“ besteht aus zwei Häusern, in denen gesamt 13 Wohnungen zwischen 52 und 196 Quadratmetern unterkommen. Jede Einheit verfügt über einen Balkon oder eine Terrasse. Orientiert am Projektnamen, gestaltet sich dementsprechend die Einrichtung: Smart-Home, begehbare Kleiderschränke und alles, was für viel Geld erworben werden kann, wird für den neuen Eigentümer installiert. Das Oberklasse-Fahrzeug kann bequem in der Tiefgarage mit 22 Stellplätzen geparkt werden, um Energiekosten müssen sich Wohnungsbesitzer ebenfalls keine Gedanken machen. Auf den Villendächern befinden sich PV-Anlagen, die Strom für die Wärmepumpe produzieren und die Wohnungen energietechnisch beinahe autark machen. So zumindest der Plan.
Preise explodierten
Investor Prochazka verabschiedet sich nun aber von seinem Vorhaben. Er verkauft das fertig konzipierte Projekt, die Bewilligungen und das 2823 Quadratmeter große Grundstück in Moosburg. „Wir hatten eine Vielzahl an Interessenten, doch die Preise der Generalunternehmen waren zu hoch“, erzählt der 66-Jährige. Die Krisen häuften sich, die Kosten stiegen. „Irgendwann ließ sich das Projekt nicht mehr darstellen“, sagt der gebürtige Deutsche, der seit 15 Jahren in Österreich lebt.
Sein Geld verdient Prochazka eigentlich mit dem Bau von Gasturbinenkraftwerken am gesamten Globus, in Bosnien investiert der Wahl-Kärntner in einen groß aufgestellten Rinderzuchtbetrieb. Vor drei Jahren suchte er in Moosburg ein Grundstück für sein privates Eigenheim, kurz darauf war die Villen-Idee geboren. „Ziel war es, Moosburger im Exil anzusprechen“, sagt der Geschäftsführer der „Fivewater GmbH“. Er wollte verlorengegangene Bürger in die Heimatgemeinde zurückholen und ihnen schlüsselfertige Erstwohnsitze für 6300 Euro pro Quadratmeter anbieten.
Nun sucht er einen Bauträger, der sein Projekt übernimmt. Bis auf 900.000 Euro muss dieser nichts mitbringen. „Wenn das jemand morgen kauft, kann er sofort anfangen“, sagt Prochazka. Bis 2025 muss der Startschuss erfolgen, solange gelten die Baubewilligungen. „Der neue Bauträger kann die Pläne 1:1 umsetzen. Die Frage ist, ob er das möchte.“ In keinem Fall möchte Prochazka in ein weiteres Wohnbauprojekt investieren. Seine privaten Wohnträume in Moosburg tauschte er gegen eine Wohnung in Feldkirchen.
