Eine Frau über 70 bezieht Mindestpension mit Ausgleichszulage. Ihr Sohn hatte sie immer finanziell unterstützt. Das war in den letzten Jahren dringend nötig, da ihre Miete stark angehoben wurde, seit 24 Jahren lebt sie in einer Genossenschaftswohnung.

Trotz Mietbeihilfe bleiben nach Abzug aller Fixkosten gerade 250 Euro für den täglichen Bedarf. Der Sohn ist wegen der Coronamaßnahmen arbeitslos geworden und kann der Mutter nicht mehr helfen. Ihr Konto ist überzogen, Abbuchungsaufträge werden nicht mehr durchgeführt, so ist sie in Zahlungsverzug gekommen und in tiefe Verzweiflung gestürzt.

Als Reiseverkehrskaufmann arbeitslos, versuchte ein 50-Jähriger, mit Aufträgen als Sänger und Entertainer über die Runden zu kommen. Hätte er nicht Freunde, die ihm unter die Arme greifen, und seine betagte Mutter, die von ihrer Pension für ihn etwas abzwackte, stünde er auf der Straße.

Diese Familie beeindruckt durch Zusammenhalt. Die junge Frau sorgt als Alleinerzieherin für ihr Kind. Trotz Matura hat sie einen Servicejob  angenommen. Sie wechselte im Sommer als Kellnerin in einen Gastronomiebetrieb und hatte beschlossen, ihren kranken Vater bei sich aufzunehmen, der nicht mehr alleine den Alltag bestreiten kann. Sie glaubte, die Ausgaben für den Umzug in eine passendere Wohnung stemmen zu können. Doch der zweite Lockdown führte zu großen Einbußen: Ihr Einkommen durch Arbeitslosengeld sank unter 1000 Euro, der Vater, Frühpensionist, hat keinen Anspruch auf Ausgleichszulage und bringt nur 600 Euro Pension ein. Jetzt stehen die Kosten für die Kaution an, ein Küchenblock muss abgelöst werden und einige Möbel und Geräte werden benötigt.

Die Delogierung drohte einer jungen Familie. Die 30-jährigen Eltern haben ihre Jobs als Folge des ersten Lockdowns verloren. Anfänglich noch in Kurzarbeit als Kellner, standen plötzlich beide, nachdem der Wirt aufgegeben hatte, mit rund 40 Prozent weniger Einkommen da. Seit der Geburt ihres dreijährigen Kindes ist die Situation der Familie sehr angespannt. Denn es kam als Frühchen zur Welt, ist laufend krank, droht zu erblinden, lange Krankenhausaufenthalte waren die Folge.
Zahlungsschwierigkeiten verschärften sich dramatisch. Das führte heuer fast zum Wohnungsverlust, die Delogierung konnte nur mit Hilfszuwendungen abgewendet werden.

Ein Familienvater, der erst in einigen Jahren pensionsberechtigt ist, konnte Ehefrau und Kind durch Aufträge in der Musikbranche bisher gut versorgen, schlitterte coronabedingt in eine Katastrophe. Ohne Anspruch beim AMS verzeichnet er seit März null Einnahmen.

Hilfe ist Gebot der Stunde

Solche Fälle gibt es unzählige und der zweite Lockdown wird noch mehr Menschen mit niedrigen Einkommen an den finanziellen Abgrund drängen. Nur mit Solidarität werden sie vor dem Absturz gerettet werden können.

Für „Kärntner in Not“ ist es das Gebot der Stunde, Schicksale der Covid-19-Krise in der Spendenaktion zu berücksichtigen.