"Sagen, was ist." Ohne Rufzeichen, ohne Emojis. Der berühmte Satz des früheren Spiegel-Herausgebers Rudolf Augstein dient der Journalisten-Zunft auch im Social-Media-Jahrhundert als Rollenverständnis.
Auch ORF-Journalist Peter Fritz beruft sich auf Augstein: "Möglichst trocken darstellen, was los ist." Daran hielt sich Fritz, als er 2001 von den Anschlägen auf das World Trade Center in New York berichtete. Von Augsteins Credo ließ er auch nicht ab, als er 2018 Augenzeuge des Terroranschlags auf einen Weihnachtsmarkt in Straßburg wurde.
Bei Schlagworten wie "Journalismus mit Haltung" oder "konstruktiver Journalismus" ist Fritz vorsichtig: "Die Missbrauchsmöglichkeiten sind dabei sehr groß." Vielleicht ist der gebürtige Villacher auch aus diesem Grund der erste Träger des Hugo-Portisch-Preises: "Portisch steht für Qualität. In dieser Tradition zu stehen, noch dazu als Erster, das ist eine sehr große Freude."