Ulrike Pick-Walcher (58) und ihr Mann Gunter Johann Walcher (53) engagieren seit Anfang 2019 ehrenamtlich in der WG future der Diakonie. Hierbei handelt es sich um eine Kinder- und Jugendwohngemeinschaft mit dem Schwerpunkt, vor allem Kindergarten- und Volksschulkinder zu begleiten, zu unterstützen, Halt zu geben und ein gutes und liebevolles Umfeld zu schaffen.

Der Grund für das Engagement des Ehepaares ist allerdings eigentlich ein trauriger. Pick-Walcher erkrankt 2018 schwer, lange Zeit ist unklar, ob sie die Krankheit überleben würde. Schon damals war für die beiden klar: Wenn diese herausfordernde Zeit vorbei ist, dann wollen wir etwas zurückgeben. "Ich stand auf Messers Schneide, aber ich habe es geschafft. Die neue Energie und Kraft, die wir jetzt wieder haben, wollen wir in etwas Schönes und Sinnvolles stecken", erklärt die Feldkirchnerin. Dabei fühlen sich die beiden ganz und gar nicht als Helden, sondern empfinden ihr Engagement viel mehr als selbstverständlich. "Wir sind froh, uns überhaupt einbringen zu dürfen, aber die wahren Helden sind auf jeden Fall die Kinder", so Walcher.

Freiwillige Elternarbeit

Das Ehepaar hat selbst zwei erwachsene Kinder, die den freiwilligen Einsatz ihrer Eltern auch komplett unterstützen. Außerdem gibt es schon ein Enkelkind und das zweite ist unterwegs. Anfang 2019 kam dann der erste "Schützling" in die Familie, ein damals 10-jähriger Junge, der eine sehr gute Beziehung zu den beiden hat. Mit der Zeit kamen noch zwei kleine Buben dazu, die regelmäßigen Kontakt zu den Walchers pflegen. "Die Kleineren sind fünf und sechs, da ist es teilweise noch ein bisschen einfacher mit der Kommunikation, der Ältere kommt mit 13 Jahren langsam in die Pubertät", lacht Pick-Walcher.

Doch wie sieht das Engagement der beiden jetzt konkret aus? Oft sind sie in der WG selbst – spielen, basteln, reden und lachen mit den Kindern dort. Mit der Zeit entwickelte sich zu drei der dort wohnhaften Kinder eine engere Bindung, es werden gemeinsame Ausflüge organisiert, Feiertage und Geburtstage gemeinsam zelebriert. Immer wenn es die Zeit zulässt, wird auch das Wochenende zusammen im Domizil des Ehepaares verbracht. Ihnen ist wichtig, klarzustellen, dass sie kein Ersatz für die leiblichen Eltern der Kinder sind. "Wir wollen einfach nur unterstützen, begleiten und fördern. Sie sollen wissen, dass sie für immer einen Platz haben, wo sie hinkönnen", beschreiben die Ehrenamtlichen ihren Ansatz.

Das Ehepaar engagiert sich für die Wohngemeinschaft der Diakonie
Das Ehepaar engagiert sich für die Wohngemeinschaft der Diakonie © kk/privat

"Dankbar"

Die Diakonie unterstützt ihre Helfer sehr bei der Übernahme von freiwilliger Elternarbeit, es werden Unterlagen und Kurse angeboten, außerdem kann man jederzeit die Betreuer der WG um Rat fragen. "Die Betreuer und Pädagogen der Wohngemeinschaft sind wirklich unglaublich engagiert und liebevoll. Wir sind dankbar, ein Teil davon sein zu dürfen", so Walcher.