Marko Feingold sitzt, den Blick in die Kamera gerichtet, vor schwarzem Hintergrund und erzählt seine Lebensgeschichte. Es ist eine unfassbare Geschichte von seiner Familie, ihrem Tod und Feingolds sechs Jahren in Konzentrationslagern. Unfassbar, aber trotzdem eine Geschichte, die es so ähnlich in der Nazizeit oft gab. Ungewöhnlich ist jedoch der Herr, der sie erzählt. Feingold war bei den Aufnahmen 2018 bereits 105 Jahre alt. Sorgfältig wägt er die Sätze ab, erzählt vom Privaten, vom Gesellschaftlichen, vom Politischen, aus seiner Sicht und doch exemplarisch.