Er sei "weder ein Nazi, noch habe er einen Schuss abgegeben", verteidigte sich ein 23-jähriger Tischler aus Theißenegg vor Gericht. "Ein Nazi sei zu ihm gekommen und habe ihn ein 'vaterländisches Schwein' genannt und ihn mit vorgehaltenem Revolver gezwungen, ein Gewehr zu nehmen und in das Auto zu steigen, das Nazikämpfer nach Reichenfels bringen sollte". Ein Aufrührer, der mit dem Revolver zur "Revolution" gezwungen wurde? Wegen der Teilnahme am bewaffneten Aufstand und des Verbrechens des Hochverrates wurde ein 37-jähriger Besitzer aus Sirnitz schuldig gesprochen und zu 20 Jahren schwerem Kerker verurteilt. Auf die Frage des Richters, warum er sich überhaupt bei der Einnahme von Deutsch-Griffen und bei dem Gefecht in Kaindorf mit der Waffe in der Hand beteiligte, replizierte er: "Am Morgen des 27. Juli, etwa um 3 Uhr, ist einer vor mein Haus gekommen und rief: 'Volk ans Gewehr!' Das war für uns das Losungswort, an einem bestimmten Ort zusammenzukommen. (...) Ich konnte nicht nachdenken. Das gibt es bei der NSDAP nicht, weil sie auf dem Führerprinzip beruht. Da darf man nicht fragen, warum etwas zu machen ist, was angeschafft wird."