Vor zehn Jahren kam Feldkirchen zum letzten Mal in den Genuss, den Rotkreuz-Landesjugendbewerb in Erster Hilfe austragen zu dürfen. An diesem Wochenende ist es wieder so weit, denn der Wettbewerb kehrt für seine 23. Auflage zurück in die Tiebelstadt. „109 Kinder – im Alter von 13 bis 18 Jahren – in 20 Teams werden mit dabei sein“, freut sich Rotkreuz-Präsident Martin Pirz. Organisiert wird die Veranstaltung vom Landesjugendreferat gemeinsam mit dem Jugendservice sowie der Bezirksstelle.
Wettkampf in der gesamten Innenstadt
Am Samstag, 31. August, müssen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedenen Herausforderungen stellen. Die Jugendlichen werden vier Arbeitsstationen mit verschiedenen Szenarien zur Ersten Hilfe bewältigen. Bei diesen Stationen werden sie unter anderem geschminkte „Patienten“ vorfinden, die von den Kindern fachgerecht verarztet und versorgt werden. Die Leistungen werden im Anschluss nach den Regeln der Ersten Hilfe bewertet. Aber es gilt nicht nur, praktisches Wissen anzuwenden: „Auch theoretisches Wissen wird geprüft. Hier liegt unser Schwerpunkt in diesem Jahr auf dem humanitären Völkerrecht“, erzählt Pirz.
Gewetteifert wird in der gesamten Innenstadt. Pirz sagt augenzwinkernd: „Wenn man durch die Stadt spaziert, kann man es gar nicht verpassen.“ Auch aus Mittelkärnten werden wieder zahlreiche Kids mitmischen. Auf ein „Heimspiel“ freuen dürfen sich 16 Jugendliche aus Feldkirchen. „Wir stellen drei Gruppen“, ist Eva-Maria Mainhard, Bezirksstellenleiterin, stolz. Sie war in die Organisation involviert und blickt auf stressige Monate zurück. „Die Planungen haben Anfang des Jahres begonnen. Es gibt einen eigenen Zeitplan, an den man sich halten muss, damit alles funktioniert. Es zieht sich über Monate“, meint Mainhard. Die gute gemeinschaftliche Zusammenarbeit werde aber für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Rund 200 bis 300 Gäste erwartet man am Wochenende. „Die Kinder bringen natürlich ihre Angehörigen mit, aber es ist schwer, genau zu beziffern, weil es auch ein Kommen und Gehen ist.“
Auch St. Veit schickt Abordnung
Der Bezirk St. Veit wird seinerseits zehn bis zwölf Kinder ins Rennen schicken, erklärt Bezirksjugendreferent Levi Prammerdorfer. „Zwei Gruppen werden dabei sein.“ Die Jugendlichen seien gut vorbereitet. „Zum Start gibt es einen 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs, um die Basics zu erlernen. Dann geht es weiter mit regelmäßigen Jugendgruppentreffen, im Rahmen derer das Wissen vertieft wird – auch mit praktischen Übungen.“ Je näher der Bewerb rückt, desto häufiger finden diese Treffen statt.
In beiden Bezirken sei man zudem zufrieden damit, wie es um den Nachwuchs bestellt ist. „Wir haben Gott sei Dank einen sehr guten Zulauf“, betont Eva-Maria Mainhard. „Aber aufgrund der sehr großen Aktivität wird auch einiges an Engagement abverlangt.“ 20 bis 25 Kinder sind in Feldkirchen insgesamt dabei. Und: Zukünftig soll es eine weitere Möglichkeit geben, wie der Rotkreuz-Jugendservice verkündet: „In Feldkirchen befindet sich eine Kleinkindgruppe zurzeit im Aufbau. Dort kann man dann schon ab sechs Jahren hinkommen.“
„Corona-Downer“ überwunden
Nach einem Corona-Tief freue man sich in St. Veit wieder über eine ansteigende Tendenz. Prammerdorfer: „Die Pandemie hat uns einen Dämpfer verpasst, weil im Jugendbereich zwei, drei Jahre Stillstand herrschte. Aber wir haben wieder einen ordentlichen Schwung an neuen Mitgliedern dazubekommen.“ Auch in St. Veit zählt man circa 25 Jugendliche, die sich für das Rote Kreuz engagieren. Wie man diese anspricht? „Die beste Werbung ist sicherlich Mundpropaganda. Die Kids erzählen es ihren Freunden oder in der Schule und nehmen dann vielleicht noch jemanden mit“, weiß der Bezirksjugendreferent.
Am Samstag jedenfalls steht die Tiebelstadt ganz im Zeichen des Jugendrotkreuzes. Um 9 Uhr geht es los, die Siegerehrung ist für 19 Uhr im Stadtsaal angesetzt. Die Kinder kämpfen in den drei Kategorien Gold, Silber und Bronze um ein Leistungsabzeichen. „Die Jugendlichen trainieren wirklich darauf hin und entwickeln einen richtigen Ehrgeiz. Das ist erstaunlich und sehr schön zu verfolgen“, sagt Martin Pirz abschließend.