Eineinhalb Wochen lang arbeiteten die jungen Männer im Wald, um sich auf ihren Einsatz vorzubereiten. Ihre Hilfe am Hof wird oft dringend gebraucht. „Wenn aufgrund eines Todesfalls, einer Krankheit oder eines Unfalls die Hauptarbeitskraft in einem landwirtschaftlichen Betrieb ausfällt, benötigt man Unterstützung. Ich finde es toll, dass sich junge Männer zu solch einem Zivildienst freiwillig melden“, erklärt Anna Sophie-Pirtscher, Leiterin der Forstlichen Ausbildungsstätte (FAST) in Ossiach.
23 Zivildiener aus Kärnten und der Steiermark bildet die FAST derzeit aus. Sie erwerben Grundkenntnisse der Motorsägearbeit, Fäll- und Astungstechnik, aber auch Traktor- und Windenwartung sowie Holzbringung mit Forstschlepper.
Die hilfsbedürftigen Betriebe melden sich bei der Landwirtschaftskammer und stellen im Gegenzug Unterkunft sowie Verpflegung zur Verfügung. Zudem werden die 19- bis 20-jährigen Zivildiener auch psychologisch begleitet. „In den betroffenen Familien können Trauer und Ängste gegenwärtig sein. Da ist es gut, zu wissen, wie man damit umgeht“, erklärt Pirtscher.
Wilfried Mödritscher von der Landwirtschaftskammer Kärnten betreut die Zivildiener. Ihm fällt auf, dass die jungen Männer sich menschlich weiterentwickeln: „Sie merken, wie wichtig ihre Arbeitskraft für den Betrieb ist. Jeder Zivildiener würde es nochmals machen.“
Viele der Freiwilligen kommen auch selbst aus landwirtschaftlichen Betrieben und profitieren so von der Ausbildung an der FAST. Anstatt des Bundesheers absolvieren sie ihren Zivildienst in Form der sozialen Betriebshilfe.