Die Gäste haben dem Café Sacher in Triest am Donnerstag bei der lange ersehnten Eröffnung regelrecht die Türe eingerannt. Ab acht Uhr in der Früh drängte man sich in das neue Kaffeehaus in der Via Dante. Neben dem obligatorischen Kaffee ließen sich viele Geschenkboxen mit kleinen Süßigkeiten richten und manche ließen sich ganze Torten einpacken. Sachertorten natürlich.

"Wir fühlen uns richtig willkommen. Ich lebe seit gut zwei Jahren in Triest. Nachdem es die Idee gab, auch in Triest ein Sacher zu eröffnen, da die Triestiner eine ganz spezielle Verbindung zu Österreich haben, wollte ich zuerst eigentlich jemanden suchen. Aber dann habe ich mich entschlossen, es selbst zu führen", erklärt der frisch gebackene Wirt, der eigentlich ein Architekt ist, Dizzi Alfons bei einem Espresso. Es handelt sich um einen Illy-Kaffee aus der Klassik-Reihe. "Wir haben viele Sorten durchprobiert und der Kaffee passt am besten zur Torte", abgesehen davon kenne er die Familie, sagt Dizzi.

Steirischer Designer half

Und weil Dizzi Alfons bestens vernetzt sei und auch die Sacher-Inhaber kenne, habe es in gut einem Jahr geschafft, aus einem ehemaligen Schuhgeschäft in der Triester Fußgängerzone in der Nähe der Piazza Unitá ein Kaffeehaus zu machen. Beim Interieur wurde er vom Steirer Erich Bernard, der als Designer beim Wiener BWM-Architekten-Studio tätig ist, unterstützt.

Das Kaffeehaus heißt in Triest allerdings nicht Café Sacher, sondern Caffè Sacher: "Das ist zur Würdigung des Standortes, ein kleines Zeichen, wenn man so will. Denn man schreibt Kaffee in Italien eben anders. Aber ansonsten ist natürlich das Original-Sacher-Programm bei uns erhältlich. Dreimal in der Woche holt jemand die Produkte mit dem Lieferwagen in Wien ab. So sind sie frisch", sagt der Cafetier.

Er ist der Erste, der außerhalb von Österreich ein Lokal mit Sacher-Lizenz betreiben darf und lässt sich dabei von einem 17 Personen starken Team unterstützen. Im Gastgarten sitzt man in aller Ruhe. Im Inneren des Lokales dominieren Rot- und Schwarztöne. Apropos Farbe: In den Sanitärräumen ist sogar die Klobürste goldfarben lackiert.