Die Osterferien nahen. Für den ersten großen Gästeschwung, der traditionell auch aus Österreich kommt, bereiten Touristiker in Lignano alles so gut wie möglich vor. Doch gerade jetzt so kurz vor dem Start der Saison herrscht in Lignano bei den Strandbetreibern „das komplette Chaos und Unsicherheit“, wie die italienische Tageszeitung „Il Gazzettino“ titelte.
Der Grund: Jene Strände, an denen die Verträge mit den Betreibern ausliefen, mussten verpflichtend neu ausgeschrieben werden. Nach einer Klage eines Hotels gegen diese Pflicht, der der Staat stattgab, widerrief die Gemeinde diese aber wieder. Und jetzt haben einige Strandbetreiber keine Rechtssicherheit mehr, ihre Strände heuer wirklich betreiben zu dürfen - obwohl sie diese bereits hergerichtet haben. Seitens der Gemeinde gibt es noch keine Lösung. Denn auch wenn Neubewerber jetzt eventuell zum Zug kommen könnten, wäre für sie wohl die Zeit viel zu knapp, um den Betrieb noch zum Laufen zu bringen.
Bald ganz Italien betroffen?
Das rechtliche Problem, mit dem sich Lignano gerade beschäftigen muss, könnte aber in Folge ganz Friaul-Julisch Venetien betreffen und sich in weiterer Folge auf ganz Italien ausbreiten. Die Folgen wären verheerend. Allein in Lignano kommt der Tourismus auf mehr als zehn Millionen Nächtigungen im Jahr, die meisten entfallen auf die sommerliche Badesaison.
„Das Thema ist sehr komplex. Die derzeitige Vorgehensweise nimmt vielen Betreibern den Mut zu Investitionen, weil sie nicht langfristig planen können. Ich gehe davon aus, dass diese Rechtsangelegenheit erst nach der Sommersaison weitergehen wird“, sagte ein Strandbetreiber gegenüber der Kleinen Zeitung.