"Ich wusste, dass ich die Geschehnisse dieser Nacht niemanden anvertrauen konnte. Meine Mutter hätte mir nie geglaubt. Sie hätte sich vehement gewehrt, wenn jemand mit spitzem Finger ein Schmutztuch über die Familie ausbreiten würde." Im Buch, das Marie Theres Relin gemeinsam mit ihrem Ex-Mann, dem Dichter Franz Xaver Kroetz geschrieben hat, enthüllt sie nun, was sie jahrelang nicht ihrem Mann, nicht ihren Kindern und auch nicht ihrer Mutter, der 2005 verstorbenen Schauspielerin Maria Schell, anvertrauen wollte oder konnte: Den sexuellen Missbrauch durch ihren Onkel, den weltberühmten Schauspieler und Oscar-Preisträger Maximilian Schell. Relin war damals 14 Jahre alt. Heute ist sie 57 und der mutmaßliche Täter bereits seit neun Jahren tot.