Es ist das Fußballspiel des Jahres in Österreich. Rapid und Sturm bringen am Sonntag die größten Fanszenen des Landes in und um das Wörthersee-Stadion, das auch im ÖFB-Cup 28 Black Arena heißt. Rund 30.000 Fans werden live dabei sein, einige dürften sich auch ohne Ticket auf den Weg machen.

Seit Tagen laufen auf allen Ebenen die Vorbereitungen. "Wir gehen von einem riesengroßen Fußballfest aus. Aufgrund der zu erwartenden Menschenmassen muss die Veranstaltung aber natürlich in geordnete Bahnen gelenkt werden", sagt Mario Nemetz, Sprecher der Landespolizeidirektion Kärnten.

Ein Fest wird das große Finale, das nach zehn Jahren zum ersten Mal ohne Beteiligung von Red Bull Salzburg und vorerst zum letzten Mal in Kärnten stattfinden wird, auch für den heimischen Tourismus. Überschlagsmäßig dürfte die Wertschöpfung bei einer bis 1,5 Millionen Euro liegen. Ein Drittel für die Hotellerie, zwei Drittel für die Gastronomie. "Das ist eine wahnsinnig positive Veranstaltung für uns. In der Vorsaison ist so etwas perfekt", sagt der Klagenfurter Tourismuschef Helmuth Micheler. Auch die Klagenfurter Gastro rüstet sich für das Großereignis. Die Hoffnung ist groß, dass man das Cupfinale auch über das Vertragsende mit dem ÖFB hinaus in Kärnten halten kann.

Polizei auch in Zivil

Gerne in die Karten blicken lässt sich die Polizei bei Großeinsätzen nicht. "Ermittlungstaktische Gründe", heißt es. Man kann aber davon ausgehen, dass die Zahl der Beamten in Dienst in Richtung vierstellig geht. Jeder, der einen Polizeiausweis hat, ist mit dabei, heißt es aus den Reihen der Exekutive. Verstärkt wird die Landespolizeidirektion Kärnten mit Kollegen aus allen Bundesländern außer Vorarlberg.

Im Stadion selbst wird eine Einsatzzentrale errichtet, der Bereich rund um die Arena wird als Sicherheitsbereich definiert. Aus diesem Grund kann das Geschehen mit mobilen Kameras auch videoüberwacht werden.

Generell wird ein großer Teil Klagenfurts überwacht. In Bereichen wie der Innenstadt oder Richtung Strandbad wird die Polizei teils auch in Zivil die Lage im Auge behalten. Sollte es zu einem ungeplanten Aufeinandertreffen der rivalisierenden Fans kommen, könne eine mögliche Auseinandersetzung schon im Vorfeld abgefangen werden.

Je nach Größe der Gruppierungen kann es im ganzen Stadtgebiet zu Verkehrsverzögerungen kommen. Das gilt auch für die Zeit nach dem Abpfiff. Die Fanszenen sollen weiter strikt voneinander getrennt bleiben. Das Verhalten kann traditionell immer auch von Spielverlauf, Ausgang und Alkoholkonsum beeinflusst werden.

Fanmarsch führt durch Siedlungsgebiet

Seit 28 Jahren müssen die fußballverrückten Rapid-Fans aus Wien-Hütteldorfer auf einen Cuptitel warten. Dementsprechend groß ist die Vorfreude auf das Spiel am Sonntag. Tausende Wiener werden über die Südautobahn mit dem Auto, mit Bussen und mit dem Zug nach Kärnten strömen. Der geplante und bei der Polizei angemeldete Fanmarsch mit Fahnen, Pyrotechnik und Schlachtgesängen ist Teil der Rapid-Fußballkultur. Schon um die Mittagszeit werden auf der Wiese neben Minimundus die ersten Grün-Weißen erwartet. Gegen 16.30 Uhr will sich der Tross in Bewegung setzen. Die Route (siehe Grafik) führt an der Universität vorbei und durch Siedlungsgebiet in Richtung Stadion. Für den Verkehr ist die gesamte Strecke gesperrt. Treffpunkt der Rapid-Fans vor der Arena, wo der Tross gegen 17.30 Uhr ankommen sollte, ist im Südbereich.

Über diese Route werden die Rapid-Fans marschieren
Über diese Route werden die Rapid-Fans marschieren © Kleine Zeitung

Wie viele Fans genau beim Marsch dabei sein werden, sei laut Polizei schwer einzuschätzen. Gerechnet wird aber mit mehreren 1000 Personen. Die Tore des Stadions werden um 18.30 Uhr geöffnet. Rund um Mitternacht werden die Sonderzüge wieder zurück Richtung Wien fahren. 

Die beiden Fangruppen sollen an diesem Tag vor, während und nach dem Spiel strikt voneinander getrennt werden. Für die Sturm-Anhänger ist daher ein Bereich auf der Nordseite des Stadions im Bereich der Siebenhügelstraße reserviert. Einen eigenen Fanmarsch haben die Grazer nicht geplant. Der Großteil wird gesammelt in Bussen in Klagenfurt angekommen. In der Maximilianstraße sind Parkplätze reserviert.

Den Bereich rund um Wörthersee Stadion und Wörthersee sollte man am Sonntag generell mit dem Pkw eher meiden. Gleich mehrere Straßen sind gesperrt. Denn an diesem Tag findet auch "Wörthersee autofrei" statt.