Die in Italien regierenden Mitte-rechts-Parteien fiebern einem Wahltest entgegen. Am kommenden Sonntag und Montag finden Regionalwahlen in Kärntens Nachbarregion Friaul-Julisch Venetien statt. 13 Listen treten an in der Region mit 1,1 Millionen Wählern. Sie unterstützen vier Präsidentschaftskandidaten.

Der Präsident der autonomen Region, Massimiliano Fedriga, der aus den Reihen der Lega stammt, hofft auf eine Wiederwahl. Der 42-Jährige wird von einem breiten Bündnis von Mitte-rechts-Kräften gefördert. Fedriga steht seit Mai 2018 an der Spitze der friaulischen Regionalregierung und ist seit April 2021 Präsident der Konferenz der italienischen Regionen und autonomen Provinzen. Der Vater von zwei Söhnen war drei Legislaturperioden lang Mitglied der italienischen Abgeordnetenkammer und von 2014 bis 2018 Fraktionsvorsitzender der Lega. Spitzenpolitiker der Regierung wie Lega-Chef Matteo Salvini und Außenminister Antonio Tajani haben für Fedriga in den vergangenen Tagen Wahlkampf geführt.

Moretuzzo ist größter Gegner

Fedrigas gefährlichster Rivale ist der Mitte-links-Kandidat Massimo Moretuzzo, der von einem Bündnis aus Sozialdemokraten (PD – Demokratische Partei) und Fünf-Sterne sowie der Partei der slowenischen Minderheit Slovenska skupnost unterstützt wird. Der dritte Kandidat ist Alessandro Maran, für den die Zentrumsparteien Azione, Italia Viva und Renew Europe werben. Außenseiterin ist die 40-jährige Anwältin Giorgia Tripoli, die für ihre Kampagne gegen die Corona-Impfpflicht bekannt geworden ist und für die Bewegung "Insieme liberi" (Zusammen frei) kandidiert.

Migration, Gesundheitswesen und Umwelt sind einige Schwerpunkte auf den Wahlprogrammen der Kandidaten. In der Einwanderungspolitik gibt es Divergenzen zwischen ihnen. Für den Mitte-links-Bewerber Moretuzzo ist es "besser, Brücken statt Mauern zu bauen". Gouverneur Fedriga fordert von der Regierung strengere Maßnahmen, um die Flucht- und Migrationsbewegung über die Balkanroute bis nach Slowenien und Triest zu stoppen.

Ein weiterer Urnengang ist in Italien am 14. und 15. Mai geplant. 791 Gemeinden sind dann zu Kommunalwahlen aufgerufen. 6,31 Millionen Italiener sind zu den Kommunalwahlen berechtigt. Diese finden in 18 Provinzhauptstädten statt. Sieben davon haben mehr als 100.000 Einwohner.