Dramatische Suchaktion in der Nacht auf Freitag im Raum Villach: Eine demente 78-jährige Frau war vom Pflegewohnheim Maria Gail seit Mitternacht abhängig. Sie befand sich in großer Gefahr: Denn es war winterlich kalt und die Frau war nur leicht bekleidet. Zudem kannte sie die Umgebung nicht. Die ganze Nacht wurde nach der Heimbewohnerin gesucht. Am Freitagvormittag dann die erlösende Nachricht: Nach acht Stunden wurde die Betroffene gefunden. Ein 73-jähriger Pensionist hatte die Frau zufällig auf einem unwegsamen Feldweg in Maria Gail gesehen. Er verständigte sofort die Rettung. "Die Frau war ansprechbar, jedoch stark unterkühlt. Sie wurde vom Rettungsdienst in das LKH Villach eingeliefert", heißt es von der Pressestelle der Polizei.

Ein Wunder

Für die Einsatzkräfte grenzt es an ein Wunder, dass die Frau noch lebend gefunden wurde. Dieter Berger, Einsatzleiter der Rettungshundebrigade berichtet: "Um 23 Uhr wurde die Dame in dem Heim zum letzten Mal gesehen. Um 24 Uhr war sie weg, kurz danach wurden wir alarmiert." Die Einsatzkräfte hatten keine Zeit zu verlieren. "Denn es ist sehr kalt und die Betroffene hatte nur eine Art Trainingsanzug an, als sie aus dem Heim verschwunden ist." Dazu kommt, dass die Frau erst seit vier Tagen in dem Heim lebt. "Die Umgebung ist für sie völlig fremd. Das bereitete uns zusätzlich Sorgen. Deshalb haben wir alles Menschenmögliche getan, um die Frau zu finden", sagt Berger. 

Die ganze Nacht

Es wurde auch mit Booten am Ufer der Drau und der Gail nach der Kärntnerin gesucht. Zusätzlich stand der Polizeihubschrauber im Einsatz. "Wir haben in einem extrem großen Radius alles abgeklopft", sagt Berger. Dennoch verlief die groß angelegte Suchaktion mit rund 60 Personen bis Freitagfrüh erfolglos.

Kurz vor 8 Uhr dann endlich die gute Nachricht: Die Betroffene wurde gefunden."Ein Happy End. Für alle Einsatzkräfte ist das der schönste Lohn für ihre Arbeit. Die verschiedenen Organisationen haben perfekt zusammengearbeitet", betont Berger.

An dem Einsatz waren neben sämtlichen verfügbaren Streifen aus dem Bereich des Stadtpolizeikommandos Villach, der Polizeihubschrauber Libelle Flir, die Diensthundestreife, die Rettungshundebrigade mit sieben Hundeführern, der Samariterbund sowie die Freiwilligen Feuerwehren Tschinowitsch/Turdanitsch, Drobollach, Maria Gail, Perau und St. Magdalen beteiligt.