Der Weg zur Reue war kurz. Direkt gegenüber vom Wohnhaus, in dem ein 36-jähriger Österreicher einen anderen Mann erschlagen haben soll, befindet sich die Polizeiinspektion, in der der Täter die Tat gestanden hat. "Über den Mann ist am Mittwoch U-Haft verhängt worden", bestätigt Christian Liebhauser-Karl, Mediensprecher des Klagenfurter Landesgerichts.

Was war geschehen? Am Sonntag gegen 17 Uhr stand der gebürtige Slowene vor der Tür der Villacher Inspektion in der Trattengasse. Dann schilderte er den Beamten die Tat: Zwei Tage zuvor, am Freitag, habe er im Drogenrausch einen Mann erschlagen. Die Polizisten schauten anschließend in der Wohnung des 36-Jährigen nach und fanden die Leiche eines 48-jährigen Italieners, der offenbar durch Gewaltanwendung verstarb.

Der Tatort

Motiv und Hintergründe sind noch unklar, teilt Markus Kitz von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt mit. Vermutet wird als Tatwaffe eine Axt. Massive Schläge gegen den Kopf des Opfers seien durch die Gerichtsmedizinerin eindeutig als Todesursache festgestellt worden. Ob es sich aber um Mord handelt – der gebürtige Slowene gab nämlich an, den Italiener nicht töten zu wollen – muss noch geklärt werden. Genauso, ob er zum Tatzeitpunkt unter Drogen stand. Am Dienstag stellte die Staatsanwaltschaft einen Antrag auf Untersuchungshaft. Ob der Mann nun vorzeitig hinter Gitter kommt, entscheidet das Landesgericht - voraussichtlich erst am Mittwoch.

Die Eingangstüre zur Wohnung
Die Eingangstüre zur Wohnung © Ninaus/KLZ

"Der Mann war psychisch schwierig. Jeder machte einen großen Bogen um ihn", weiß Eckart Sappl. Der 66-Jährige wohnt in der Wohnung unter dem Tatschauplatz. Gemerkt habe er nichts, auch geruchstechnisch nahm er nichts wahr. "Vor einer Woche hat es oben geklescht. Aber das hat niemand mehr beachtet, das kam öfters vor." Der laut Sappl stark drogenabhängige Mann "war unvorhersehbar und ist andere ohne Grund angegangen". Im gleichen Haus soll auch der Dealer des Beschuldigten wohnen, sagt der Pensionist.

Eckart Sappl wohnt direkt unter der Tat-Wohnung
Eckart Sappl wohnt direkt unter der Tat-Wohnung © Ninaus

"Es ist grausig, verheerend und unglaublich, was da passiert ist", erzählt eine Frau, während sie ihr Auto vom Schnee befreit. Sie wohnt im Wohnblock gegenüber. "Ich kenne ihn zu wenig, aber er hatte Probleme, war vollgekokst und hatten einen starren Blick", schildert eine andere Dame, die im Nachbargebäude wohnt. In welchem Verhältnis der 36-Jährige zum Italiener stand, ist ebenfalls unklar. Vermutlich waren es Bekannte, meint Kitz. Am Montag wurde der Beschuldigte einvernommen.