Wegen der Corona-Pandemie, Personalmangel und weiteren Herausforderungen muss Dania Sirovica sprichwörtlich in den sauren Apfel beißen. Seit gut acht Jahren betreibt die 33-Jährige das "Trivida" in der Rosentaler Straße in Klagenfurt. An und für sich handelt es sich bei dem Restaurant um ein rein veganes Lokal. Wegen der erwähnten Probleme hat Sirovica nun aber einen umstrittenen Entschluss gefasst.

"Viele gaben sich in diesen Kämpfen geschlagen, viele haben gekämpft, riskiert und gesiegt und viele kämpfen immer noch. Ich zähle zu jenen, die immer noch kämpfen", schreibt Sirovica auf der Website des Lokals. "Nun stehe ich vor der Entscheidung aufzugeben oder ein letztes Mal zu riskieren und hoffe auf euer Verständnis und euer Wohlwollen, wenn ich euch hiermit bekannt gebe, dass die Produktpalette erweitert wird." Und zwar um Fleisch. Soll heißen: Das vegane Lokal nimmt ab sofort auch Fleisch- und Milchprodukte ins Sortiment auf - allesamt aber von regionalen Anbietern.

Video: Was man bei veganer Ernährung beachten muss

Gut ein Jahr lang hat die Unternehmerin über diese Entscheidung nachgedacht. "Mit einem Nischenangebot kann man es sich nicht leisten, Gäste zu verlieren", erklärt Sirovica. "Die Menschen haben weniger Geld, das sie ausgeben können", erklärt sie den Gästeschwund. Sie hofft, mit dieser Entscheidung neue Kundinnen und Kunden anlocken zu können. In guten Zeiten umfasste ihr Team sieben Menschen: "Aktuell sind wir zu zweit."

Veganerinnen und Veganer haben übrigens nichts zu befürchten, wie Sirovica erklärt. Kühlungen und Kochstellen sollen getrennt werden. Während man in "regulären" Restaurants die Chance hat, Gerichte auf Sonderwunsch vegetarisch zubereiten zu lassen, wird es im "Trivida" künftig also genau umgekehrt der Fall sein. "Statt einem veganen Burger mit selbstgemachtem Linsenlaibchen kann man einen Burger mit Rindfleisch bestellen", erklärt Sirovica das neue Konzept.

Kritik auf Instagram und Facebook

Dass manche Menschen das als Rückschritt sehen könnten, ist der Gastronomin bewusst. Von Gästen habe sie für diese Entscheidung bereits Zuspruch bekommen: "Aber auf Facebook und Instagram ist es ziemlich rund gegangen, da gab es viele negative Kommentare."

Ein Blick auf soziale Netzwerke bestätigt Sirovicas Einschätzung zum Teil. "Ich finde es schade, da du für uns immer das vegane Vorzeigerestaurant in Klagenfurt warst. Kann dich auf der anderen Seite auch irgendwie verstehen", schreibt eine Userin. "Ich bin einfach nur froh, dass du nicht gleich zusperrst!", meint eine andere.

Die Gastronomin weist darauf hin, dass das "Trivida" zwar ihre Leidenschaft, aber mehr als ein Hobby ist: "Für mich ist es die Existenzgrundlage." Das Lokal (Rosentaler Straße 40) ist von Montag bis Freitag jeweils von 11:30 Uhr bis 14:30 Uhr geöffnet.