Kärntens Koordinationsgremium beobachtet das Infektionsgeschehen, um Prognosen zu bewerten und um bei Auswirkungen auf die Bettenbelegung in den Krankenhäusern agieren zu können. "Derzeit befinden wir uns wieder in einer Stagnationsphase, wenn nicht sogar von leicht rückläufigen Zahlen gesprochen werden kann", sagt Gerd Kurath, Leiter der Landespressestelle. Am Corona-Dashboard der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) ist sogar ein deutliches Sinken der Neuinfektionen in den vergangenen Tagen abzulesen.

Das dürfe aber über das Infektionsniveau nicht hinwegtäuschen, sagt Kurath: "Derzeit liegt Kärnten an dritthöchster Stelle bei einer Inzidenz von 1054, in 24 Stunden wurden 628 Neuinfektionen gemessen. 204 Patienten, die Corona haben, werden in Krankenhäusern behandelt, aber nur ein Viertel ist wegen Corona in Spitalsbehandlung." Prognosen weisen derzeit darauf hin, dass nächste Woche etwa 209 Coronapatienten in Krankenhäusern behandelt werden sollen. Dreiviertel der Patienten weisen Corona als Begleitdiagnose auf.

Die derzeitige, milde Wetterlage begünstigt die Situation, sobald sich Menschen wieder mehr drinnen aufhalten, wird auch ein Anstieg der Infektionen zu verzeichnen sein. Der Rückgang ist auch in den Pflegeheimen zu registrieren, in 22 Heimen sind insgesamt 74 Personen coronapositiv, 17 davon sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Ein Anstieg ist bei den Impfzahlen zu sehen, kann Kurath berichten. Waren es in der KW 40 über 6770 Personen, die sich haben impfen lassen, sind es in der KW 41 über 7500 Menschen gewesen, 5000 von ihnen haben sich bei niedergelassenen Ärzten impfen lassen, über 6000 von diesen Impfungen waren vierte Impfungen. 71,2 Prozent der Kärntner Bevölkerung sind geimpft, über acht Prozent haben nach der Grundimmunisierung von drei Impfungen nun die vierte Impfung erhalten.

Krankheit ist meldepflichtig

Wichtig sei nach wie vor, laut Kurath, dass sich positiv Antigen-Getestete bei 1450 für eine PCR-Nachttestung melden, die innerhalb von 24 Stunden erfolgen muss. Immerhin sei Corona nach wie vor eine meldepflichtige Krankheit. Über die Hotline unter der Telefonnummer 1450 erhält man einen PCR-Testtermin, erfährt, was genau zu tun ist in Hinsicht auf einen Krankenstand und bekommt auch den Zugang zu den Covid-Medikamenten, wenn notwendig. "Die Gesundheitsbehörden rufen die Betroffenen nicht aktiv an, sie erhalten schriftliche Informationen beim Test und werden über das Ergebnis wie bisher per SMS oder E-Mail informiert", weist Kurath hin.

Im Zuge der Pandemie in Kärnten wurden wegen Vergehen gegen Covid-Maßnahmen rund 12.000 Verwaltungsstrafen ausgesprochen, gegen 174 Verwaltungsstraferkenntnisse wurde Beschwerde eingelegt. Das Verwaltungsgericht hat 41 Erkenntnisse aufgehoben, das sind 0,34 Prozent der Gesamtsumme.