Am Finaltag der "Mein Lokal, dein Lokal"-Woche aus Kärnten empfing Mina Jasarevic (23), Tochter des Hauses, die Gastronomen im "Kanonenhof" in Lambichl (Köttmannsdorf). Was einst Napoleons Waffenlager war, ist heute ein Restaurant. Nahe der Klagenfurter Grenze erwarten den Gast ein Mix aus Adria- und Balkan-Gerichten sowie Kärntner Spezialitäten. Das familiengeführte Restaurant wollte mit Authentizität und Sympathie die anderen Gastwirte sowie Starkoch Mike Süsser überzeugen.

"Ich bin wirklich nervös, wie mich die anderen heute nach dieser Woche bewerten", sagte Jasarevic nachdem die Vorspeise serviert wurde und fragte daher nach dem ersten Gang auch nach dem Befinden der Gäste. "Nach der Vorspeise liegt meine Tendenz bei sieben Punkten", waren sich die Juroren und die Jurorin einig. So könnte die Knoblauchcremesuppe etwas mehr Knoblauch und Pfiff vertragen, allerdings sei es dann auch sehr schwierig, den Preis von 5.50 Euro zu "halten". Auch Profi Süsser zeigte sich zufrieden mit der ersten Zwischenwertung. "Sie sollten ein wenig mehr in Richtung Frische denken", riet er.

Zum Hauptgang gab es unter anderem gefüllte, gegrillte Calamari – diesmal mit ordentlich Knoblauch – und das Kanonenhof Grillwagerl, eine kleine Scheibtruhe mit verschiedenen Sorten Fleisch, Spiegelei und Pommes. Die Juroren kritisierten, dass das Fleisch etwas zu lange abgehangen, aber grundsätzlich nicht schlecht war. Lob gab es trotzdem: "Das Fladenbrot verdient das Prädikat 'Weltklasse'", freute sich Hubert Wallner.

Kein Dinner ohne Dessert und so gab es zur Nachspeise etwa eine Cremeschnitte, eine Schokokugel (inspiriert von einer Sachertorte) mit Vanilleeis und geschichteten Strudel mit Mohn, Nüssen und Topfencreme. Dieser letzte Gang konnte die Laune aller vier Juroren erneut heben.

"Fast zu günstig"

Nach Dessert und traditionellem Sliwowitz stand die Punktevergabe auf dem Programm: Sieben, acht, neun und neun ergaben 33 Punkte von den vier anderen Gastwirten. Positiv hervorgehoben wurde vor allem das gute – mit 160 Euro für einen ganzen Abend vielleicht "zu gute" – Preis-Leistungs-Verhältnis.

Dazu kamen dann noch die Punkte des TV-Kochs Süsser, er gab "freindal Wirtschaft", "Soleo" und "Stern" jeweils neun Punkte, dem "Kanonenhof" acht und Hubert Wallner bekam mit seinem Gourmetrestaurant die volle Punktzahl von zehn. Somit überzeugte Wallner unter anderem mit Knochenmark im Dessert und erkochte sich mit 49 von 50 möglichen Punkten den Sieg.

Die Teilnehmer

Fünf Tage, fünf Lokale, fünf Gastwirte: Im Kochformat "Mein Lokal, dein Lokal" des deutschen TV-Senders Kabel eins wird Woche für Woche in jeweils fünf verschiedenen Betrieben einer Stadt oder Region der Kochlöffel geschwungen. Diese Woche war es in Kärnten – genauer gesagt Köttmannsdorf, Villach, Krumpendorf und Maria Wörth – so weit. Am Montag war die "freindal Wirtschaft" aus Villach dran, am Dienstag das "Soleo", am Mittwoch das Lokal "Stern" und am Donnerstag eben das Gourmetrestaurant von Hubert Wallner.