Es sind Geschichten wie diese, die das Herz eines jeden Tierfreundes höherschlagen lassen. Im Wörthersee soll sich eine außergewöhnliche Freundschaft zwischen einem Sonnenbarsch und Tauchern entwickelt haben. Täglich wartet "Jackie", wie der Fisch mittlerweile genannt wird, auf Mitglieder der Tauchschule in Bad Saag. Vor dem Tauchgang werde mit dem Fisch gespielt. Dieser knabbere auch gerne an den Händen der Taucher – aber immer ohne zu beißen, wird betont.

Mit freundschaftlichen Gefühlen seitens des Sonnenbarsches habe das jedoch nichts zu tun, meint Biologe Wolfgang Honsig-Erlenburg. Eher ganz im Gegenteil: "Jackie" verteidigt schlichtweg sein Revier! "Sonnenbarsche bauen zur Laichzeit eine Art Laichgrube. Diese wird vom Männchen bewacht und beschützt", so Honsig-Erlenburg, Fachgruppenleiter für Zoologie beim Naturwissenschaftlichen Verein für Kärnten. 

Aus diesem Grund gebe es im Sommer immer wieder Meldungen, dass Schwimmer von einem Sonnenbarsch gebissen wurden. Honsig-Erlenburg: "Diese Bisse tun nicht weh, man muss sich vor diesen Fischen also nicht fürchten."

Ein Exot

Der Sonnenbarsch ist übrigens ein Exot in den heimischen Gewässern. Er stammt ursprünglich aus Nordamerika. Seit den 1980ern trifft man ihn auch bei uns an. Der farbenprächtige Fisch dürfte von Aquarianern ausgesetzt worden sein, wurde aber auch über Fischbesatz "eingeschleppt". Der erste in Kärnten wurde im Weizelsdorfer Badesee in Feistritz im Rosental entdeckt. Mittlerweile findet man den Sonnenbarsch in vielen Gewässern im Kärntner Zentralraum, unter anderem im Wörthersee oder der Unteren Drau.

Der farbenprächtige Sonnenbarsch stammt aus Nordamerika
Der farbenprächtige Sonnenbarsch stammt aus Nordamerika © blubber.li - Fotolia