Ein Großbrand ist am Freitagnachmittag in Bibione ausgebrochen. Gegen 14.30 Uhr wurde die Feuerwehr von Latisana von einem ersten besorgten Anrufer alarmiert. Danach gingen über die Notrufnummer 115 zahlreiche weitere Anrufe ein. Die Rauchschwaden waren am Nachmittag schon von Weitem zu sehen. Auch vom Strand von Lignano aus.

Lignano liegt gleich neben Bibione. Lokale Medien berichteten, dass der Brand auf einer Ackerfläche unweit des Leuchtturms ("Faro") ausgebrochen sei. Ein Waldstück in der Nähe des Ackers sei von den Flammen bedroht. Auch zahlreiche Urlauber posteten Bilder vom Brand auf Facebook. Viele waren besorgt, dass dieser noch näher kommen könnte.

"Der Rauch reicht bereits bis Lido del Sole", schrieb ein Urlauber auf Facebook. Aber auch in Lignano Riviera fürchtete man sich vor dem Feuer. "Ein Großbrand in Bibione und offensichtlich auch schon bei Lignano angekommen", schrieb ein anderer User. Die Flammen könnten vom Wind bis zum Wald getragen werden. Gerade in dieser Zeit, in der extreme Trockenheit herrscht, wäre das sehr gefährlich gewesen. Die Feuerwehren aus der ganzen näheren Umgebung sind zur Löschung des Brandes ausgerückt. Es kamen Einsatzkräfte aus Caorle, Latisana, Lignano und sogar aus Udine und Vicenza. Der Einsatzort wurde aus Sicherheitsgründen abgesperrt, um einen Auflauf von Schaulustigen zu vermeiden. "Das Löschen ist ein Rennen gegen die Zeit", hieß es im Friauler Onlineportal "Udine Today".

Wie der italienische Radiosender Rai Radio 1 Friaul in seinen Abendnachrichten berichtete, mussten mehrere Personen von der Hafenbehörde mit Booten aus dem Meer gerettet werden. Sie waren auf der Flucht vor Flammen und Rauch ins Wasser geflüchtet. Zur Bekämpfung des Feuers sind Hubschrauber und extra aus Rom sogar ein Flugzeug für Löscharbeiten ausgerückt. Die Rauchschwaden waren sogar vom rund 60 Kilometer entfernten Grado aus zu sehen.

Am Samstag brachten die Frühnachrichten von Rai Radio 1 die gute Nachricht: Noch in den späten Abendstunden konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Die Umweltbehörde untersuchte die Luft, die nach einem Ascheregen über Lignano von vielen Menschen als derart unangenehm wahrgenommen wurde, dass sie lieber bei geschlossenen Fenstern zuhause blieben, und kam zu dem Schluss, dass es zu keiner Umweltgefährdung gekommen war. Feuerwehrleute blieben auch am Samstag in der Nähe des rund 40 Hektar fassenden von den Flammen betroffenen Gebietes. Rundherum waren Glutnester verblieben. Der Schaden an der Fauna und Flora ist laut dem Friauler Privatfernsehsender 'telefriuli' enorm, da in dem von Touristen wenig besuchten Gebiet Schildkröten, Vögel und viele weitere Wildtiere ihr Habitat hatten.