Knapp 700 Heimplätze stehen in Klagenfurt zur Verfügung – das Interesse daran ist ungehindert groß, kaum ein Bett bleibt ungenutzt. Wie bereits berichtet, fallen alle, die sich gegen eine eigene Wohnung entschieden haben, um den Energiebonus der Bundesregierung um. Der Grund: Die Zimmer haben keinen eigenen Zählpunkt und dieser ist für die Abwicklung des Energiebonus zwingend notwendig.

Die massive Teuerung auf dem Energiesektor macht aber natürlich auch vor den Heimbetreibern nicht halt und die reagieren jetzt darauf unter anderem mit höheren Zimmerpreisen. Und zwar zum Teil schon ab dem Wintersemester 2022. Bernhard Tschrepitsch, Generalsekretär der Akademikerhilfe, erklärt: "Die Preise, die wir im Herbst für unsere österreichweit insgesamt 4800 Wohneinheiten festgelegt haben, halten nicht, weil die Energiepreise etwa in Wien bis zu 500 Prozent in die Höhe geschossen sind."

Bernhard Tschrepitsch, Generalsekretär der Akademikerhilfe
Bernhard Tschrepitsch, Generalsekretär der Akademikerhilfe © APA

Für die Bewohnerinnen und Bewohner des Mozartheims und des Studentendorfs – beides wird von der Akademikerhilfe verwaltet – bedeutet das eine Erhöhung der monatlichen Mietpreise von 28 bis 30 Euro. Im Monat sind so von den insgesamt 319 Studierenden, die in den beiden Heimen Platz finden, zwischen 229 und 425 Euro zu bezahlen. In Innsbruck müssen Studierende monatlich sogar 45 Euro mehr auf den Tisch legen.

"Abwicklung über uns"

Tschrepitsch fehlt jedes Verständnis dafür, dass Heimstudenten vom Energiebonus ausgenommen wurden: "Wir haben der Bundesregierung angeboten, die Abwicklung über uns laufen zu lassen und wir dann die Preise entsprechend weniger erhöhen müssen. Das wurde aber abgelehnt." Das Finanzministerium argumentiert gegenüber der Kleinen Zeitung damit, dass "eine 'Belieferung' im Wege eines Mietvertrags die gesetzlichen elektrizitätsrechtlichen Rechte und Pflichten umgehen würde und daher unzulässig wäre".

Teuerungen geplant

Nicht ganz ohne Erhöhung geht es auch im Klagenfurter, von home4students betriebenen Studentenheim "Nautilusweg", wo insgesamt 238 Wohnplätze zur Verfügung stehen. Das Doppelzimmer um 250 Euro pro Person wurde nicht erhöht. Die Einzelzimmerpreise zwischen 332 und 340 Euro wurden um neun Euro pro Monat erhöht. Aus dem zuständigen Büro heißt es dazu, dass die Preise wohl mit dem nächsten Studienjahr, also ab September 2023, angehoben werden müssen.

Im Studentenhaus "Concordia", das vom Salzburger Studentenwerk betrieben wird, werden die Preise nicht angepasst. Von dort heißt es: "Wir haben die Preise bereits vor Monaten festgesetzt und an die Studierenden kommuniziert. Aktuell planen wir trotz der Steigerungen, die Preise nicht noch einmal anzuheben." Für eines der insgesamt 112 Einzelzimmer werden inklusive Betriebskosten 366 Euro monatlich fällig.

Das Studentenwohnheim STUWO in Villach bietet 57 Appartements um 387 Euro monatlich. Sprecher Michael Heinzl weiß: "Derzeit laufen Überlegungen, wie wir mit den hohen Energiepreisen umgehen werden. Auch die weitere Entwicklung muss ja mit einbezogen werden. Eine Erhöhung steht derzeit aber noch nicht fest."