"Meine Frau hat mich provoziert, sie müsste da sein und nicht ich!" oder "Was soll ich hier eigentlich?": An Sprüche wie diese und der anfänglichen Verharmlosung von Gewalt durch Gefährder ist das Team der neuen Beratungsstelle für Gewaltprävention bei der Caritas Kärnten mittlerweile gewöhnt. Seit Anfang September müssen hier Frauen und Männer aus ganz Kärnten, gegen die ein Annäherungs- und Betretungsverbot ausgesprochen wurde, eine verpflichtende sechsstündige Einzelberatung absolvieren. Ein Hilfsangebot, das die meisten Gefährder ohne Zwang wohl nie in Anspruch nehmen würden.
Bereits 80 Zuweisungen für die Pflicht-Beratung hat es bislang gegeben. "Das ist mehr als erwartet", sagt Karlheinz Weidinger, stellvertretender und inhaltlicher Leiter der Beratungsstelle.
Über 600 Fälle in Kärnten
"Ich wurde provoziert": Wie Täter die Gewalt verharmlosen
Seit Anfang September müssen Gefährder verpflichtende Beratung wahrnehmen. 80 Zuweisungen gab es seither in Kärnten. 20 Prozent der Täter kamen jedoch einfach nicht. Seit Jahresbeginn wurden 624 Betretungsverbote ausgesprochen.
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