Kein anderer Mister Kärnten hat so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen  wie ParsaDjawadiraad. Vor einer Woche erst wurde der 20-Jährige in der Fabrik Saag in Techelsberg zum schönsten Mann des Landes gewählt. Wirklich genießen konnte er den Sieg bisher nicht. So musste sich der gebürtiger Iraner mit heftiger Kritik an seiner Person - vor allem  aufgrund seiner Herkunft - herumschlagen. Für die Freiheitliche Jugend Kärnten ist der Wolfsberger, der seit zehn Jahren in Kärnten lebt und die österreichische Staatsbürgerschaft hat, nicht Kärntner genug.

Dieser nicht enden wollende Wirbel um den schönsten Mann des Landes hat nun auch Deutschland erreicht. Spiegel Online interviewte den Wolfsberger und hat unter anderem gefragt, wie ein "richtiger Kärntner" auszusehen habe. "Er ist groß, hat nicht unbedingt einen Sixpack, aber dafür wahrscheinlich blaue Augen. Er ist blond oder hat vielleicht braune Haare. So stellen sich jedenfalls viele eine Kärntner vor", meint Djawadiraad, der schon zur Kleinen Zeitung gesagt hat, dass es bei einer Mister-Wahl nicht nur um das Aussehen gehe, sondern um das "Gesamtpaket". Vor allem auch der Charakter oder soziales Engagement seien entscheidend.

"Habe Österreich alles zu verdanken"

Auf die Frage, was er mit Österreich verbinde, sagt Djawadiraad zu Spiegel Online: "Es ist meine Heimat, ich bin ausschließlich Österreicher. Das Land hat mich aufgenommen, als wir in Not waren. Alles, was ich heute bin, habe ich Österreich zu verdanken. Zu meinem Herkunftsland habe ich keine Beziehung mehr." Als er neun war, flüchteten er und seine Familie aus dem Iran, darüber reden wolle der Mitarbeiter einer Getränkevertriebsfirma aber nicht.

"Aber heute bin ich 20 Jahre alt und muss mich von Leuten wegen meiner Hautfarbe kritisieren lassen, die doppelt so alt sind wie ich. Ich lebe hier, arbeite hier, zahle hier meine Steuern, komme allen Pflichten nach. Trotzdem werde ich kritisiert. Dagegen kann man wohl nichts machen", sagt der Wolfsberger, der im Oktober an der Mister Austria-Wahl teilnimmt.