Der Höhepunkt des Faschings naht und für 90 Prozent der vierjährigen Mädchen im Kindergarten ist klar, dass sie als „Elsa“* gehen werden. Weder ihre – nach Ansicht sämtlicher Mamas – nettere Schwester „Anna“, noch der lustige Schneemann „Olaf“ dürfen es sein, nur die Eiskönigin. Blaues Kleid, weißer Zopf, Handschuhe, Eiszapfen im Gesicht. Die Entwicklungspsychologin Elisabeth Sternbacher-Gabriel findet eine logische Erklärung für die klare Wahl der Kinder: „Die Rolle, in die ein Kind schlüpfen will, sagt meistens auch etwas über seine aktuelle emotionale Situation, über innere Wünsche, Hoffnungen oder Interessen aus.“ Da Kinder immer wieder ihrer „Kleinheit“ und manchmal auch Machtlosigkeit ausgesetzt sind, ist das Verkleiden eine Möglichkeit, sich daraus zu befreien.