Es hätte ein gemütlicher Badetag werden sollen und endete in einer tödlichen Tragödie: Am Sonntag gegen 18 Uhr fuhren zwei Buben (13 und 14 Jahre) zur Gail bei Villach. Wenige Meter nach der Mündung des Warmbaches in den Gailfluss – nahe eines beliebten Grillplatzes – stiegen die beiden russischen Staatsbürger ins Wasser.

„Erste Ermittlungen haben ergeben, dass sie zuerst im Wasser herumgegangen sind“, sagt Werner Pucher, Sprecher der Landespolizeidirektion (LPD) Kärnten. Doch wenige Augenblicke später kam es zur Katastrophe: Die beiden Jugendlichen gerieten in eine tiefe Stelle der Gail, verloren den Boden unter den Füßen und wurden von der Strömung mitgerissen und flussabwärts getrieben.

„Auf einmal war sein Freund weg“

Dem 13-Jährigen gelang es, sich an Steinen und Gebüschen festzuhalten und schließlich ans rettende Ufer zu klettern. Von dort musste er den Überlebenskampf seines Freundes hilflos ansehen. Der Bub lief das Ufer entlang und sah, wie der 14-Jährige im Fluss auftauchte und danach wieder unterging. „Auf einmal sah er, wie er in der Befragung geschildert hat, seinen Freund gar nicht mehr“, sagt Pucher. Der 13-Jährige alarmierte schließlich auch die Rettungskräfte.

Die rückten gegen 18.50 Uhr zum Unfallort aus. Sofort wurde der Uferbereich von der Wasserrettung und dem Polizeihubschrauber Libelle abgesucht. Gegen 19.38 Uhr konnte der 14-Jährige von der Wasserrettung auf Höhe der Maria Gailer Brücke im Wasser am Boden treibend gesichtet und an Land gebracht werden. Sofort wurde mit der Reanimation begonnen.

Der 14-Jährige wurde schließlich mit dem Rettungshubschrauber C 11 ins Klinikum Klagenfurt gebracht. Dort ist er leider in der Nacht auf Montag verstorben, wie Kerstin Wrussnig, Sprecherin des Klinikum-Betreibers Kabeg, bestätigt.

Nach bisherigen Ermittlungen der Polizei gibt es keine Hinweise darauf, dass der 14-Jährige ein – plötzlich auftretendes – gesundheitliches Problem hatte oder dass er sich verletzt hatte. Auch dafür, dass der 14-Jährige nicht schwimmen konnte, gibt es keinen Beweis.

Starke Strömungen

Fischer, die häufig an der Gail sind, berichten davon, dass es immer wieder starke Strömungen gibt, auch im seichten Wasser. Manchmal werden Badende mitgerissen, die sich meistens aber in Sicherheit bringen konnten. In diesem Fall kam für den Burschen leider jede Hilfe zu spät.