Mit den ersten sommerlichen Tagen begann auch die Hochsaison auf unseren Bergen – auch für die Bergrettung Kärnten. „Durch die Hitze in den Tal- und Beckenlagen zieht es viele in die nahe Bergwelt, welche vermeintlich kühlere Luft verspricht. Durch die höhere Frequenz steigen auch die Unfall- und somit auch die Einsatzzahlen der Bergrettung Kärnten“, heißt es in einer Aussendung der Bergrettung.
„Leider hatten wir in Kärnten in den vergangenen Tagen und Wochen einige dramatische und tragisch verlaufene alpine Rettungseinsätze. Viele davon standen in Verbindung mit medizinischen Problemen, ausgelöst durch die sommerliche Hitze, die wir eigentlich erst im Juli und August haben“, beschreibt Landesleiter Hannes Gütler die aktuelle Situation. Der Bergrettung Kärnten sei es immer ein Anliegen, aufgrund von erkannten Fehlern auch fachlich zu informieren, Erkenntnisse und Erfahrungen weiterzugeben und so vielleicht bzw. hoffentlich das eine oder andere Ereignis zu verhindern.
Im Normalfall reguliert der Körper den Temperaturhaushalt selbstständig. So wird ein Zuviel an Körperwärme (durch Sport, körperliche Arbeit, Fieber etc.) über die Haut an die kühlere Umgebung abgegeben. Daraus ergibt sich zum Beispiel das Schwitzen. Dadurch erhält der Körper selbstständig seine normale Körpertemperatur von 36 bis 37 Grad, heißt es in der Aussendung. Zu hohe Umgebungstemperaturen könnten diesen Prozess jedoch stören: Die Hitze wird nicht mehr abgegeben, die Körpertemperatur steigt kontinuierlich an und Organe wie Herz, Lunge oder Gehirn werden zusätzlich belastet und es kann zu schweren Stoffwechselentgleisungen und Elektrolytstörungen kommen. Zusätzlich erschwerend wirken sich bereits bestehende Vorerkrankungen aus, beispielsweise Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Zuckerkrankheit, aktuelle Infektionen etc.
Warnsymptome
„Werden die Warnsymptome wie Leistungsknick, Schweißausbruch, Heißhungergefühl, Blutdruckabfall, Kältegefühl, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit, Erbrechen, auffallend heißer Kopf, Erschöpfung, Kraftlosigkeit bis Kollaps dann ignoriert, sei es wegen Zeitdrucks oder dem Gipfel im Auge, nimmt die körperliche Belastung noch weiter zu. Das kann letztlich zum Hitzekollaps, Hitzschlag und kompletten Kreislaufversagen führen“, so die Bergrettung.