Handschellen, statt Nagellack: Bei einer Kontrolle der Finanzpolizei wurden in zwei Nagelstudios in Kärnten und Oberösterreich zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter festgenommen. Das gab die Behörde am Sonntag bekannt.
Zeitgleich überprüfte die Finanzpolizei ein Nagelstudio in Kärnten und eines in Oberösterreich. Beide Firmen haben dieselbe Betreiberin, heißt es von der Finanzpolizei. „Im Zuge der Kontrolle wurden in Kärnten fünf Personen verhaftet.“ Die vietnamesische Geschäftsbetreiberin muss sich nun für Verstöße gegen das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz (ASVG) und das Ausländerbeschäftigungsgesetz (AuslBG) verantworten.
Zunächst stand das Nagelstudio in Oberösterreich im Fokus der finanzpolizeilichen Beschäftigungskontrolle. „Dabei konnten die sieben Mitarbeitenden vor Ort auch nach mehrmaliger Aufforderung keine Ausweise zur Identitätsfeststellung vorlegen. Die Finanzpolizistinnen und Finanzpolizisten zogen die Fremdenpolizei hinzu. Durch den Hinweis einer Mitarbeiterin war es möglich, in Kontakt mit der Chefin des Nagelstudios zu treten“, heißt es in einer Aussendung der Finanzpolizei. Die Chefin habe zugesichert, sofort mit den Ausweisen ihrer Angestellten zu erscheinen. Beim Abgleich der Ausweise mit den anwesenden Personen habe die Exekutive jedoch festgestellt, dass die Papiere anderer EU-Bürger vorlegt wurden. Aufgrund der Täuschung wurden die sieben mutmaßlich illegal Beschäftigten vietnamesischer Herkunft von den Beamtinnen und Beamten der Fremdenpolizei festgenommen.
Finanzminister Magnus Brunner betont: „Das Amt für Betrugsbekämpfung geht rigoros gegen Schwarzarbeit und den damit einhergehenden Steuer- und Abgabenbetrug vor. Diese Kontrollen sind unerlässlich, um faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, Arbeitnehmerrechte zu schützen und die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen sicherzustellen.“
Bei erstmaliger unberechtigter Beschäftigung von mehr als drei Ausländern droht für jeden unberechtigt beschäftigten Ausländer eine Geldstrafe von bis zu 20.000 Euro und in Summe somit bis zu 240.000 Euro.
Die Kontrolle in Kärnten fand Ende Juni statt. Die Festnahmen wurden jetzt von der Finanzpolizei in einer Aussendung bekannt gegeben.