Vor 30 Jahren, am 9. November 1993, wurde die „Alte Brücke“ („Stari most“) in Mostar im Bosnienkrieg zerschossen. Nach zwei Tagen anhaltender Artillerieangriffe stürzte das Unesco-Weltkulturerbe und Wahrzeichen der Stadt in Bosnien-Herzegowina in den Fluss Neretva. Jetzt ist ein neues Video ihrer Zerstörung durch kroatische Truppen im Bosnienkrieg aufgetaucht.

Die Aufnahme wurde auf dem Youtube-Kanal von „Mostar Memorial & Museum“ veröffentlicht. In der Beschreibung der Aufnahme wird erklärt, dass die Bombardierung der Brücke vom Standort des kroatischen Verteidigungsrates (HVO) aus gefilmt wurde. „Das Video befand sich im Besitz von Slobodan Parljak und ihm nahestehenden Personen. Das Video dauert 28 Minuten und zeigt 59 Raketeneinschüsse, die von HVO- und HV-Positionen abgefeuert wurden“, heißt es in der Beschreibung.

Systematisch zerstört

Es wird außerdem angegeben, dass die Verhandlungen mit den HV-Veteranen im Geheimen geführt wurden und fast vier Jahre gedauert hätten. Das Video wurde ihnen abgekauft. „Das Video zeigt, dass ,Stari Most‘ unter Anleitung und Überwachung von Mitgliedern der HV zwei Tage lang systematisch und gezielt angegriffen wurde, was auch im Urteil des Haager Gerichtshofes bestätigt wurde“, heißt es weiter im Video.

Der Beschuss der „Alten Brücke“ begann 20 Tage zuvor und verschärfte sich am 8. November 1993. Auch die Türme „Tara“ und „Halebinka“ an den Enden der Brücke wurden angegriffen, bis sie am 9. November um 10.16 Uhr in die Neretva einstürzte.

Wiederaufbau

Am Wiederaufbau des Weltkulturerbes zehn Jahre nach dem Einsturz beteiligten sich die Türkei, Kroatien, Italien, die Niederlande, die Weltbank, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung sowie die Stadt Mostar.