Es ist nur vorerst nur ein Szenario, wenn auch ein mögliches: NASA,ESA die Federal Emergency Management Agency (FEMA), die nationale Koordinationsstelle der Vereinigten Staaten für Katastrophenhilfe, sowie weitere Organisationen und Behörden trainieren für einen möglichen Asteroideneinschlag auf der Erde.

Kurs auf die Erde

Worum geht es konkret? Die Annahme lautet: Ein Asteroid nimmt Kurs auf die Erde und soll in acht Jahren, also 2027, mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 100 die Erde rammen. Was wäre in so einem Fall zu tun?

An dem Projekt beteiligt ist unter anderem die NASA:

Aber auch die ESA will für einen Asteroiden-Einschlag gerüstet sein. Auf der Facebook-Seite der Europäischen Raumfahrtbehörde gibt es ein erstes Video zum Thema zu sehen. Zudem gibt es hier einen Blog. Weitere sowie Live-Updates gibt es auch via Twitter unter @esaoperations, #ExerciseOnly.

Asteroidenexperten aus aller Welt

Alle zwei Jahre treffen sich Asteroidenexperten aus aller Welt, um einen fiktiven, aber plausiblen, bevorstehenden Asteroideneinschlag auf der Erde zu simulieren. Während dieses einwöchigen Szenarios wissen die Teilnehmer nicht, wie sich die Situation am nächsten Tag entwickeln wird. Alles möglichen Parteien - Weltraumbehörde, Zivilschutzamt, nationale Regierungen, etc - müssen auf die neuesten Entwicklungen spontan reagieren.

Zum ersten Mal wird dieses Training nun auch live an die Öffentlichkeit gebracht werden. Gestartet wurde es am gestrigen Montag. Die Konferenz gilt als weltweit wichtigstes Zusammentreffen von Asteroiden-Experten.

Das Szenario

Für die heurige Konferenz wurde folgendes Szenario festgelegt:

  • Der Asteroid namens "2019 PDC" wurde am 26. März 2019 entdeckt.
  • Über die physikalischen Eigenschaften des Asteroiden ist sehr wenig bekannt. Für das bloße Auge ist er nicht sichtbar, für Astronomen schon. Er wird als "potenziell gefährlich“ eingestuft. Er hat einen Durchmesser, der zwischen 100 und 300 Metern liegt.
  • Am Tag nachdem der Asteroid entdeckt wurde, wurde berechnet, wann und wie der Asteroid die Erde treffen könnte. Ersten Einschätzungen zufolge ist es der 29. April 2027, also in acht Jahren. Die Wahrscheinlichkeit, dass er die Erde trifft ist 1 zu 50 000.
  • Nachdem die Experten den Asteroiden einen Monat lang beobachtet haben, steigt die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags auf 1 zu 100. Von diesen Eckpunkten gingen die Forscher am ersten Tag der Konferenz aus.

Weltall wird gescannt

Die ESA entwickelt gerade ein automatisiertes Teleskop ("Flyeye") für nächtliche Himmelsmessungen. Dieses Teleskop soll das erste von vielen sein, das den Himmel vollständig scannt und mögliche neue erdnahe Objekte (NEOs) automatisch erkennt, um sie anschließend durch menschliche Forscher nachverfolgen und später überprüfen zu können.
Das sogenannte "Flyeye"-Teleskop wird derzeit in Italien gebaut.
"Der erste Schritt zum Schutz unseres Planeten besteht darin, zu wissen, was da draußen ist", erklärt Rüdiger Jehn, ESA-Chef für Planetenverteidigung. Nur wenn die Warnung früh genug käme, sei es möglich die nötigen Schritte einzuleiten, um einen Asteroideneinschlag zu verhindern bzw. die Schäden auf der Erden nach einem Einschlag zu minimieren.

Unten sehen Sie den Livestream der Konferenz (Planetary Defense Conference):