"Obwohl ich diesen Sommer irgendwo tief im Inneren gehofft hatte, dass es nicht so weit kommen wird, dass es keinen zweiten Lockdown geben wird, wusste ich bereits Ende August, dass das unvermeidlich sein würde", schildert Kristina Sendic die Situation aus München. Wie viele andere erlebt die junge Münchnerin in Deutschland gerade dass, was uns zu Ostern begleitet hat und nun alle um das familiäre Weihnachtsfest fürchten lässt.

Nur noch wenige Tage sind geblieben: Vorerst ist der "Lockdown light", der am Montag in Kraft treten soll, bis voraussichtlich Ende November vorgesehen. Für Kristina fühlt sich die lahmgelegte Zeit der Abnormalität aber schon ganz normal an: "Im Laufe der Zeit hat es so viele neue Maßnahmen gegeben, die plötzlich Teil unseres Alltags geworden sind, es überrascht mich gar nicht mehr, dass ich sie nicht mehr als Maßnahmen, sondern als etwas Gewöhnliches ansehe."

Allen voran die Maskenpflicht, die im Gegensatz zu Österreich auch an öffentlichen Plätzen in der Münchner Innenstadt herrscht: "Mittlerweile haben wir alle gelernt mit der Maske zu leben. Sie ist alltäglich geworden  – das Tragen von Masken im öffentlichen Verkehr, in Geschäften, drinnen, jetzt sogar am Marienplatz ist inzwischen eine Selbstverständlichkeit."

Bei fehlender Maske folgt Eintrag ins Strafregister

Denn wer in München keine Maske trägt, dort, wo der Mund-Nasen-Schutz Pflicht ist, riskiert einen Eintrag ins Strafregister: Trägt man die Maske nicht über Mund und Nase, so wie vorgesehen und wird von den kontrollierenden Beamten erwischt, gibt es eine auf die Nase, genauer gesagt eine Strafe von 55 Euro. Hat man die Maske erst gar nicht auf oder eingesteckt sind 250 Euro fällig und ein Eintrag ins Strafregister.

Kristina ist 26 Jahre alt, lebt und arbeitet in München
Kristina ist 26 Jahre alt, lebt und arbeitet in München © Privat

Was die junge Einzelhandelsverkäuferin nicht hofft, ist, dass der Massenkauf von Toilettenpapier, Nudeln und dergleichen nicht wieder von vorne beginnt: "Ich denke ehrlich, dass es keinen Grund zur Panik gibt, aber dass wir alle zusammenarbeiten müssen, um Maßnahmen und Vorschriften einzuhalten und so schnell wie möglich zum normalen Leben zurückzukehren. Ich vermisse die Freiheit zu reisen, auszugehen, jemanden zu umarmen, ohne groß darüber nachzudenken, ob ich kann, oder es nicht Ordnung ist."