Nach dem Auftreten eines neuen Covid-Clusters in zwei Polizeiinspektionen in der Stadt Salzburg sind am Dienstagnachmittag knapp über 100 Exekutivbeamte getestet worden. Allerdings verzögert sich die Auswertung der Proben. Grund dafür ist ein technischer Defekt im Labor, teilten die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit. Die Ergebnisse dürften damit wohl erst am Donnerstag zur Verfügung stehen.

Fest steht, dass die Zahl der positiv getesteten Polizisten aber mittlerweile auf fünf gestiegen ist, wie ein Sprecher der Polizei zur APA sage. So ist das Virus nun auch bei jenem Beamten nachgewiesen worden, der bereits Krankheitssymptome zeigte. Ein weiterer Kollege habe sich in seinem Wohnsitzbezirk in Oberösterreich testen lassen und ebenfalls ein positives Ergebnis bekommen.

Die beiden betroffenen Polizeiinspektionen am Hauptbahnhof und im Stadtteil Itzling wurden am Dienstag vorübergehend geschlossen und alle dort Beschäftigten außer Dienst gestellt. Die Räume und die Polizeiautos der Dienststellen wurden desinfiziert, die Aufgaben der beiden Posten werden zwischenzeitlich von umliegenden Polizeiinspektionen wahrgenommen.

"Wir gehen aber davon aus, dass beide Inspektionen im Notbetrieb bald wieder starten können", sagte Stadtpolizeikommandant Manfred Lindenthaler gestern zur APA. Um sich einen guten Überblick verschaffen zu können, müsse man aber auf die ersten Testergebnisse warten und wissen, wer von den Gesundheitsbehörden der Kontakt-Kategorie I oder II zugeordnet worden ist.

Die Landespolizeidirektion hat am Dienstag für alle Dienststellen im Bundesland entsprechende Verhaltensregeln und Schutzmaßnahmen erlassen. Auf den Inspektionen und im Streifendienst gilt wieder Mund-Nasen-Schutz-Pflicht, generell müssen alle Personen die eine Dienststelle betreten, ebenfalls einen Mundschutz tragen.

Bereits dritter Cluster

Der Krankheitsausbruch in der Polizei wird von der Behörde als "Cluster C" geführt. Zuletzt war es in Salzburg rund um einen Clubabend der Rotarier ("Cluster A") und um zwei private Seniorenwohnheime ("Cluster B") zu größeren Krankheitsausbrüchen gekommen. Wie die Stadt mitteilte, sei der erste Cluster bereits rückläufig, der zweite konnte eingekapselt werden und sei stabil.

Zugleich verzeichneten die Gesundheitsbehörden der Stadt Salzburg am Mittwoch einen weiteren positiven Covid-19 Fall, der mit dem Polizei-Cluster nicht in Verbindung steht. Es handelt sich um eine Reiserückkehrerin aus Bosnien. Obwohl die Frau bis dato keine Krankheitssymptome zeigte, bekräftigte ein Test, dass sie dennoch mit dem Virus infiziert ist. Sie befindet sich nun in Quarantäne.

Weil sich eine später positiv getestete Person am Freitagabend in der Pepe-Cocktailbar in der Steingasse aufgehalten hat, hat der Betreiber des Lokals auf seiner Facebook-Seite einen Aufruf nach Gästen gestartet, die sich zwischen 22.00 und 1.00 Uhr in dem Lokal befunden haben. Sie sollen sich beim Gesundheitsamt der Stadt melden. Die Bar wurde vorübergehend gesperrt.