Trotz der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus behauptet Nordkorea, bisher von der Pandemie verschont geblieben zu sein. "Bisher ist in unserem Land kein einziger Mensch mit dem neuartigen Coronavirus infiziert worden", sagte Pak Myong Su, Direktor der Abteilung für Epidemiebekämpfung Nordkoreas. Angesichts der Nähe Nordkoreas zu China, wo das Virus erstmals auftrat, wird die Aussage aus dem abgeschotteten Staat international angezweifelt.

Pak rühmte die Bemühungen Nordkoreas, das bereits im Jänner seine Grenzen zu China geschlossen und drastische Maßnahmen zur Eindämmung verhängt hatte. "Wir haben präventive Maßnahmen durchgeführt, wie Kontrollen und Quarantäne für alle, die in unser Land einreisen, und eine gründliche Desinfektion aller Waren sowie die Schließung der Grenzen und die Sperrung der See- und Luftwege", sagte der hochrangige Gesundheitsbeamte.

Besonders anfällig für den Virus

Laut Experten ist das international isolierte Nordkorea wegen seines schwachen Gesundheitssystems besonders anfällig für das Virus. Im März sagte der oberste US-Militärkommandeur in Südkorea, General Robert Abrams, er sei "ziemlich sicher", dass der Norden bestätigte Ansteckungsfälle habe.

Pjöngjang, das wegen seines Atom- und Raketenprogramms zahlreichen internationalen Sanktionen unterliegt, hatte zuvor bereits um Unterstützung im Kampf gegen das Coronavirus gebeten. Im Februar sendete Russland nach eigenen Angaben 1.500 Test-Kits nach Pjöngjang. Auch US-Präsident Donald Trump bot in einem persönlichen Brief an Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un "Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Epidemie" an.