Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Am Donnerstagmittag mitteleuropäischer Zeit dürfte jede Hoffnung auf Rettung vorbei sein. Dann wird der Sauerstoff im U-Boot Titan, das seit Sonntag vermisst wird, aufgebraucht sein. Während die Suchaktionen nach den fünf Insassen des U-Boots, das auf dem Weg zur Titanic war, auf Hochtouren laufen, spottet TikTok über die Insassen.

"Titanic-Geister bekommen endlich neue Freunde" 

Auf der Social-Media-Plattform sind seit einigen Stunden unzählige geschmacklose Videos zu sehen, die Parallelen zum Unglück der "Titanic" ziehen. Ein Kurzfilm zeigt beispielsweise ein freudig-tanzendes GIF mit der Bildüberschrift "Die Geister der Titanic, wenn sie nach 111 Jahren endlich wieder neue Freunde bekommen".

Die meisten "Witze" zielen auf den finanziellen Reichtum der Boots-Insassen ab. Einige sehen darin etwa ausgleichende Gerechtigkeit, denn als die Titanic sank, waren es überwiegend Passagiere der dritten Klasse, die im Atlantik ihr Leben ließen.

Andere Userinnen und User machen sich über den Fakt lustig, dass das U-Boot mit einem gewöhnlichen Videospiel-Controller gesteuert wird. "Hätte man einfach Ersatzbatterien mitgebracht, wäre man nun nicht in dieser Lage", heißt es in einem TikTok-Video über die Katastrophe.

Nach wie vor ist unklar, wie das U-Boot verschwinden konnte. Am Mittwoch vermutete ein ehemaliger Passagier der Titan davon, dass es womöglich zu einem Stromausfall an Bord kam. Dann würde das Boot irgendwo in den Tiefen des Atlantiks herumtreiben und eine Rettung weiter erschweren.

U-Boot muss an die Oberfläche

Für eine Versorgung mit Sauerstoff müsste das U-Boot jedenfalls wieder an die Oberfläche. "In dieser Tiefe gibt es wirklich keine Möglichkeit, Sauerstoff hineinzubekommen", sagte der Meeresforscher Tom Dettweiler am Donnerstag dem US-Sender CNN. "Es gibt keine Öffnung oder Ähnliches, durch die Sauerstoff eindringen könnte."

Die einzige Lösung wäre, die "Titan" so schnell wie möglich nach oben zu bringen, die Luke zu öffnen und zu den Menschen zu gelangen, betonte Dettweiler, der 1985 an der Suche und dem Fund des "Titanic"-Wracks beteiligt war.