Die iberische Halbinsel bereitet sich auf die heißesten Tage dieses Jahres vor. Laut aktuellen Wetterprognosen werden die Temperaturen, besonders im Süden Spaniens, im Laufe der Woche auf 40 Grad steigen. Temperaturen, mit denen normalerweise im Juli zu rechnen ist. Die Hitzewelle begann am Montag, da wurden 33,1 Grad in Sevilla gemessen, am Dienstag waren es schon 34,3 Grad. Der April-Rekord für Sevilla liegt bei 35,4 Grad und dieser Wert wird voraussichtlich schon am Mittwoch überboten und am Donnerstag und Freitag weiter erhöht, berichtet die ORF-Wetterredaktion.
Die südspanischen Städte Sevilla und Córdoba könnten diese Woche die 40 Grad sogar überschreiten. Grund ist eine erneute Hitzeblase aus den Tiefen der Sahara und aus dem Norden Afrikas. Auch in Nordafrika ist es derzeit viel zu heiß. Und von dort kommt nach der vorübergehenden Abkühlung, die am Wochenende für kurze Entspannung sorgte, jetzt die so frühe Hitze. Eine Belastung für die Menschen sind auch Tropennächte, vielerorts kühlt es in den Nächten nicht mehr unter 20 Grad ab.
Neben Spanien wird es auch in Portugal für einige Tage sehr heiß, auch dort können Rekorde für April fallen.
"Extrem" hohe Waldbrandgefahr
Die Hitzewelle trifft die Halbinsel nach einem beispiellosen trockenen März in vielen Gegenden, die Waldbrandgefahr steigt gefährlich, und Regen ist nicht in Sicht. Der staatliche spanische Wetterdienst AEMET hob für diese Woche für weite Teile Spaniens die Waldbrandgefahr auf die höchste Stufe "extrem". Bereits im März hatten Waldbrände mehr als 4000 Hektar Wald zerstört.
Spanien beantragt EU-Notfallhilfe
Eine Katastrophe ist die Dürre auch für die Landwirtschaft, ganze Regionen in Spanien hängen von ihr ab, mit einem gewaltigen Wasserverbrauch. Teilweise konnte heuer nicht ausgesät werden, weil klar war, dass die Pflanzen den Bedingungen nicht standhalten würden. Spanien hat wegen der anhaltenden Dürre am Dienstag Notfallhilfen der EU für die Landwirtschaft beantragt. Die spanische Regierung hat außerdem Steuererleichterungen in Höhe von rund 1,8 Milliarden Euro für die Landwirtschaft angekündigt.
Spanien leidet seit fünf Jahren in Folge unter anhaltender Dürre und den Folgen des Klimawandels. Nach Behördenangaben gilt für 27 Prozent des Landes derzeit ein Dürre-Notstand oder eine entsprechende Warnung.