Das mit einem starken demografischen Rückgang konfrontierte Italien ist das Land der langlebigen Senioren. Die Zahl der über 100-Jährigen hat sich im Land innerhalb von 20 Jahren verdreifacht. Anfang 2023 lebten 22.000 Frauen und Männer im Alter von über 100 Jahren in Italien, einem der europäischen Länder mit der ältesten Bevölkerung, geht aus Angaben des Statistikamts Istat hervor.

82,6 und 80,5 Jahre

Die Lebenserwartung bei der Geburt liegt in Italien bei 82,6 Jahren und stieg bei Männern im Jahr 2022, während sie bei Frauen stabil ist. Für Männer wird sie auf 80,5 Jahre geschätzt. Die Überlebensraten im Jahr 2022 liegen jedoch immer noch unter denen der Zeit vor der Pandemie und sind sowohl bei Männern als auch bei Frauen sechs Monate kürzer als 2019.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler führen Untersuchungen durch, um das Geheimnis der Langlebigkeit zu ergründen. Experten zufolge wird die Zahl der Menschen, die zumindest ein Jahrhundert gelebt haben, in Italien weiterhin wachsen. Geprüft wird vor allem der Zustand jener, die das hohe Alter in gutem Gesundheitszustand erreicht haben. Eine kalorienarme Diät, ein enges Netz sozialer Beziehungen und viel Bewegung sind Faktoren, die zur Langlebigkeit beitragen.

Trotzdem Probleme

Trotz seiner langlebigen Bevölkerung hat Italien demografische Probleme. Der starke Geburtenrückgang in den vergangenen Jahren macht Österreichs südlichem Nachbarland zu schaffen. Werde die Entwicklung nicht durch strukturelle Maßnahmen ausgeglichen, wird das Land im Jahr 2050 fünf Millionen Einwohner weniger als heute zählen, warnte das Statistikamt Istat in seinem jüngsten Bericht über die demografische Lage.

Nur etwas mehr als jeder Zweite wäre dann im erwerbsfähigen Alter. Derzeit zählt Italien 59 Millionen Einwohner.